Schloss des Grafen
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Schloss des Grafen
Dunkelheit umhüllte die junge Frau und dann plötzlich mattes Licht. Nachdem sie kurz geblinzelt hatte, schaute sie sich um. Es war wie ein Kerker oder Kanalisation. Sie wusste nicht, was es war aber es war ein heruntergekommener, riesiger Raum. Weiße, glühende Augen starrten sie an. Wilder Blick, gefährlich und vor allem hungrig.
Wo zum…, doch sie konnte jetzt nicht denken. Es waren viele Vampire, mindestens sechs und so wie es aussah, wollten sie Jureru töten.
Es setzte sich alles in Bewegung und das Ziel war die junge Frau.
“Das ist nicht meine Woche!“, seufzte sie und begann zu kämpfen. Es war ein Spiel, Katz gegen Maus, doch die kleine Maus war eindeutig in der Unterzahl. Jureru zog ihre Waffen und begann zu feuern, trat die Typen aggressiv wie sie konnte, schlug sie mit der Waffe. Energie stieg in ihr auf, als würde sie jetzt alles, was sie unterdrückt hatte, mit Gewalt befreien. Ihre Schnelligkeit war ausgezeichnet. Als wäre sie Neo in Matrix. xD
Klick, klack, Schlag, boom. Klick, klack, schlag, tot. Es war eher ein Kinderspiel als ein Kampf. Bald stand sie in einem Sand-asche-haufen und knurrte wütend.
“War das alles?“, rief sie in die Leere und in der Ferne öffnete sich ein Tor. Sie packte die Waffen ein und schritt durch die Öffnung. Ein Typ saß auf den Treppen gegenüber ihr und lächelte.
“Willkommen! Ich bin Madhatter und ich töte dich heute! Hast du einen letzten Wunsch, bevor du stirbst?“, begrüßte er sie und stand auf, in dem er sich auf seinem Regenschirm abstützte. Sie schaute ihn kalt an.
“Geh zu einem Friseur!“, knurrte sie und ließ ihre Krallen erscheinen. Er verbeugte sie, öffnete den Regenschirm und verschwand. Er tauchte wenige Meter vor ihr auf, griff sie mit dem Regenschirm an.
“Willst du wirklich mich mit einem REGENSCHIRM tot hauen???“, lachte sie und verpasste ihm einen deftigen Fußtritt. Er verschwand wieder. Sie schaute sich um, er tauchte hinter ihr auf und rammte ihr den Regenschirm in den Rücken, sodass die Klinge seiner eigentlichen Waffe ihr aus dem Bauch herausragte. Ein Schwert.
“Was zum…“, flüsterte sie und hielt den Atem an, als sie die Kälte durch ihren Körper kriechen spürte. Madhatter kicherte.
“Du bist reiiiiiiingefallen! Das nennt man Illusionen, aber du bist auf deine eigene Magie reingefallen! Schätzchen…“, er zog langsam die Klinge heraus und sie sah es. Es war ein Schwert, welches sogar im schwachen Licht strahlte. Blut tröpfelte auf den schmutzigen Boden. Sie sank zu Boden, rührte sich kaum.
“Na du hast aber nicht lange durchgehalten. Ziemlich dumm von Kuroi so eine Nutzlose als Nachfolgerin zu wählen!“. Er wischte sich das Blut der jungen Frau vom Schwert. Zog eine Augenbraue hoch, als es vor seinen Augen verschwand.
“Na, du bist aber selbstsicher…“, lächelte sie und tauchte plötzlich neben ihm auf. Überrascht brach er ein Glucksen hervor. Er starrte auf die verletzte Jureru, die sich wie eine Illusion löste. Sie hatte ihn ausgetrickst – er konnte es nicht fassen.
“Grüß Kuroi von mir!“, mit einer Bewegung köpfte sie ihn und schaute zu wie er zu Asche fiel.
Alles ein Test…, dachte sie und die nächste Türe öffnete sich.
“Du hast also bestanden…“, hörte sie eine schöne Stimme und ging nun auf den Eingang zu. Das grelle Licht blendete sie…
Wo zum…, doch sie konnte jetzt nicht denken. Es waren viele Vampire, mindestens sechs und so wie es aussah, wollten sie Jureru töten.
Es setzte sich alles in Bewegung und das Ziel war die junge Frau.
“Das ist nicht meine Woche!“, seufzte sie und begann zu kämpfen. Es war ein Spiel, Katz gegen Maus, doch die kleine Maus war eindeutig in der Unterzahl. Jureru zog ihre Waffen und begann zu feuern, trat die Typen aggressiv wie sie konnte, schlug sie mit der Waffe. Energie stieg in ihr auf, als würde sie jetzt alles, was sie unterdrückt hatte, mit Gewalt befreien. Ihre Schnelligkeit war ausgezeichnet. Als wäre sie Neo in Matrix. xD
Klick, klack, Schlag, boom. Klick, klack, schlag, tot. Es war eher ein Kinderspiel als ein Kampf. Bald stand sie in einem Sand-asche-haufen und knurrte wütend.
“War das alles?“, rief sie in die Leere und in der Ferne öffnete sich ein Tor. Sie packte die Waffen ein und schritt durch die Öffnung. Ein Typ saß auf den Treppen gegenüber ihr und lächelte.
“Willkommen! Ich bin Madhatter und ich töte dich heute! Hast du einen letzten Wunsch, bevor du stirbst?“, begrüßte er sie und stand auf, in dem er sich auf seinem Regenschirm abstützte. Sie schaute ihn kalt an.
“Geh zu einem Friseur!“, knurrte sie und ließ ihre Krallen erscheinen. Er verbeugte sie, öffnete den Regenschirm und verschwand. Er tauchte wenige Meter vor ihr auf, griff sie mit dem Regenschirm an.
“Willst du wirklich mich mit einem REGENSCHIRM tot hauen???“, lachte sie und verpasste ihm einen deftigen Fußtritt. Er verschwand wieder. Sie schaute sich um, er tauchte hinter ihr auf und rammte ihr den Regenschirm in den Rücken, sodass die Klinge seiner eigentlichen Waffe ihr aus dem Bauch herausragte. Ein Schwert.
“Was zum…“, flüsterte sie und hielt den Atem an, als sie die Kälte durch ihren Körper kriechen spürte. Madhatter kicherte.
“Du bist reiiiiiiingefallen! Das nennt man Illusionen, aber du bist auf deine eigene Magie reingefallen! Schätzchen…“, er zog langsam die Klinge heraus und sie sah es. Es war ein Schwert, welches sogar im schwachen Licht strahlte. Blut tröpfelte auf den schmutzigen Boden. Sie sank zu Boden, rührte sich kaum.
“Na du hast aber nicht lange durchgehalten. Ziemlich dumm von Kuroi so eine Nutzlose als Nachfolgerin zu wählen!“. Er wischte sich das Blut der jungen Frau vom Schwert. Zog eine Augenbraue hoch, als es vor seinen Augen verschwand.
“Na, du bist aber selbstsicher…“, lächelte sie und tauchte plötzlich neben ihm auf. Überrascht brach er ein Glucksen hervor. Er starrte auf die verletzte Jureru, die sich wie eine Illusion löste. Sie hatte ihn ausgetrickst – er konnte es nicht fassen.
“Grüß Kuroi von mir!“, mit einer Bewegung köpfte sie ihn und schaute zu wie er zu Asche fiel.
Alles ein Test…, dachte sie und die nächste Türe öffnete sich.
“Du hast also bestanden…“, hörte sie eine schöne Stimme und ging nun auf den Eingang zu. Das grelle Licht blendete sie…
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Re: Schloss des Grafen
Majestätisch stand er am Fuße der Treppe. Ein kaltes Lächeln zierte seine blassen Lippen und das schwarze, dichte Haar fiel ihm Strähnenreich ins Gesicht. In der linken Hand hielt er eine wunderschöne rote Rose, doch was Jureru sofort in die Augen fiel, war seine blutrote Narbe über dem linken Auge und die gelbe Schlange um seinen Hals. Er trug einen schwarzen Anzug und darüber ein, wie es Jureru vermutete, teurer, weißer Mantel. Vielmehr wirkte er wie ein Mafiaboss als ein Graf auf sie. Sie fühlte sich zu ihm verbunden, sie wusste nicht wie, doch sie fühlte sich zu ihm verbunden. Als hätte er ihren Gedanken gelesen, wurde sein Lächeln größer und er stieg nun auch die letzte Treppe hinab und die schöne Rose zerdrückte er. Kleine Rosenblätter verstreuten sich über den Marmor der Treppe und lösten sich in ein Nichts auf.
“Ich verstehe, warum er dich ausgewählt hatte“, schmunzelte er und strich ihr mit seinem Zeigefinger über die Wange. Mit einer energischen Bewegung hatte sie seine Hand weggeschlagen und hielt ihm eine Desert an die Schläfe.
Masaru grinste sie schon an und beugte sich zu ihr nach vorne, weil er einige Köpfe größer als sie war:
“Du siehst genauso aus wie Mai…“, flüsterte er und wand sich um, als wollte er seine Beute stehen lassen. Mit einer weiteren Bewegung hatte sie die Desert entsichert.
“Bewege dich nicht, Arschkopf!“, zischte sie ihm wütend zu und ihr Zeigefinger zitterte auf dem Abzug. Wie in Zeitlupe wand er sich um, hielt die Arme in die Höhe und lächelte charmant. Dieses charmante Lächeln hätte jeder Frau den Kopf verdreht, auch Jureru musste sich beherrschen, um ja nicht auf seine Spielchen draufzufallen.
“Na… Erschieß mich… Ich bin unbewaffnet…“, flüsterte er wieder und rührte sich nicht. Jureru zitterte immer noch, wütend starrte sie ihn an… doch sie konnte nicht. Etwas hinderte sie daran, eine unsichtbare Mauer. Er ließ eine Hand sinken und die andere bewegte er so, als wollte er eine Fliege verscheuchen, doch eigentlich schleuderte er in diesem Moment Jureru zurück, die der starken Windböe kaum standhalten konnte. Ihre Waffe schepperte zu Boden und landete vor seinen Füßen. Beinahe arrogant beugte er sich hinab und nahm die Waffe an sich, die er der verletzten jungen Frau demonstrativ zeigte. Einige Sekunden später flammte seine Hand auf und die Waffe schmolz (!) wie eine Tafelschokolade. Immer noch leicht benommen lag sie auf dem Boden und hustete.
“Du gefällst mir… Ausnahmsweise etwas, was Kuroi richtig getan hatte…“, sprach er in einem amüsierten Ton und ging, in dem er sie alleine mit ein paar Dienerinnen zurückgelassen hatte.
“Fühle dich willkommen, denn das wird dein neues zu Hause…“
“Ich verstehe, warum er dich ausgewählt hatte“, schmunzelte er und strich ihr mit seinem Zeigefinger über die Wange. Mit einer energischen Bewegung hatte sie seine Hand weggeschlagen und hielt ihm eine Desert an die Schläfe.
Masaru grinste sie schon an und beugte sich zu ihr nach vorne, weil er einige Köpfe größer als sie war:
“Du siehst genauso aus wie Mai…“, flüsterte er und wand sich um, als wollte er seine Beute stehen lassen. Mit einer weiteren Bewegung hatte sie die Desert entsichert.
“Bewege dich nicht, Arschkopf!“, zischte sie ihm wütend zu und ihr Zeigefinger zitterte auf dem Abzug. Wie in Zeitlupe wand er sich um, hielt die Arme in die Höhe und lächelte charmant. Dieses charmante Lächeln hätte jeder Frau den Kopf verdreht, auch Jureru musste sich beherrschen, um ja nicht auf seine Spielchen draufzufallen.
“Na… Erschieß mich… Ich bin unbewaffnet…“, flüsterte er wieder und rührte sich nicht. Jureru zitterte immer noch, wütend starrte sie ihn an… doch sie konnte nicht. Etwas hinderte sie daran, eine unsichtbare Mauer. Er ließ eine Hand sinken und die andere bewegte er so, als wollte er eine Fliege verscheuchen, doch eigentlich schleuderte er in diesem Moment Jureru zurück, die der starken Windböe kaum standhalten konnte. Ihre Waffe schepperte zu Boden und landete vor seinen Füßen. Beinahe arrogant beugte er sich hinab und nahm die Waffe an sich, die er der verletzten jungen Frau demonstrativ zeigte. Einige Sekunden später flammte seine Hand auf und die Waffe schmolz (!) wie eine Tafelschokolade. Immer noch leicht benommen lag sie auf dem Boden und hustete.
“Du gefällst mir… Ausnahmsweise etwas, was Kuroi richtig getan hatte…“, sprach er in einem amüsierten Ton und ging, in dem er sie alleine mit ein paar Dienerinnen zurückgelassen hatte.
“Fühle dich willkommen, denn das wird dein neues zu Hause…“
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Re: Schloss des Grafen
Das Leben eines Vampirs war viel, viel länger als das Leben eines Menschen. Tage, Wochen und Monate vergingen, während die kleine Maus in ihrem Prachtkäfig eingesperrt worden war. Sie wurde mit Käse überfüttert nur damit sie keinen Murks von sich gab. Was waren schon Jahre?
Ein bedienstetes Mädchen, zwanzig Jahre alt, stand im großen Musikraum. Sie trug eine schlichte Uniform, ihre blonden Zöpfe waren ordentlich zu zwei Zöpfen gebunden, ihre Augen leuchteten rosa, ihr Mund war leicht geöffnet, als wollte sie Seufzen. Man konnte ihre Eckzähne erkennen, die im matten Licht der Kronleuchter strahlten. Ihre Augen hingen verzaubert auf der anderen Seite des Raumes. Traurige Töne hüllten sie in eine melancholische Atmosphäre ein und sie befürchtete schon sich in diesem Moment zu verlieren. „Requiem for a dream“ verzauberte das Dienstmädchen immer wieder aufs Neue, wenn sie zu dieser Abendstunde den Musikraum betrat. Sie beeilte sich immer mit ihren Aufgaben, damit sie das kurze Stück von Anfang an hören konnte. Ihre blauen Augen hingen auf der Spielerin des Klavierstückes. Heute trug sie ein wunderschönes, lila Kleid, das ihr hellblauen-silbernes Haare unterstrich. Der Stoff schien sehr teuer und fein verarbeitet zu sein und sie erinnerte sich noch, wie das Hauptdienstmädchen vor wenigen Tagen eine große Schachtel kontrolliert hatte. Genau, das war damals der Stoff gewesen. Die Klavierspielerin wirkte immer wie eine Prinzessin auf sie. Ihr Lächeln war immer zu den Bediensteten warmherzig, doch wenn sie die Frau am Klavierspielen sah, dann wirkte sie immer so zerbrechlich und traurig, als verberge sie den größten Kummer unterhalt ihrer aufgesetzten Maske und nur in diesem Moment konnte man ihre wahren Gefühle im Gesicht erkennen. Nur die zwanzigjährige Vampiresse konnte es…. Sie hatte ihre Kolleginnen lästern hören, dass diese wunderschöne, zerbrechliche Frau trotz ihrer vampirischen Fähigkeiten selbst ihre Kleider nähte. Natürlich waren alle Bedienstete „niedere Vampire“, die kaum magische Fähigkeiten hatten, deshalb fanden sie, dass es eine Schande war, keine zu nutzen.
Das Dienstmädchen schloss die Augen, als die Vampiresse nun zum Höhepunkt des Stückes kam. Ihr Name war Elisabeth und ihre Familie hatte schon ihr ganzes Leben lang der Grafschaft gedient. In Wirklichkeit träumte sie auch ein Leben als Prinzessin dieses Schlosses, an der Seite des wunderschönen Grafen, dem sie jeden Tag etwas spielen würde, wenn sie Klavier spielen könnte. Doch wieso war diese Frau so traurig, wenn sie alleine war?
Elizabeth konnte es nicht verstehen. Sie mochte diese Frau und sie hasste es, wenn die Dienstmädchen neidisch über sie tratschten.
Als sie die Augen wieder öffnete, tanzten kleine Figuren durch den Raum. Fasziniert betrachtete sie ein tanzendes Figurenpaar und unterdrückte ein verträumtes Seufzen. Es war selten, wenn die „Prinzessin“ beim Spielen Illusionen projizierte. Manchmal waren es wie kleine Geschichten und sie konnte stets die Prinzessin selbst in diesen Illusionserzählungen erkennen. Die letzten Takte des Stückes ließen die Illusionen langsam verschwinden. Kurzzeitig verweilte Elizabeth… Sagte nichts…Bewegte sich nicht mal, als wolle sie den Moment der Ruhe der Frau nicht unterbrechen.
[color=yellow]„Elizabeth! Was trödelst du wieder? Du sollst doch dem Fräulein…“[/yellow], platzte Elizabeths Tante herein und die Prinzessin wand sich um.
“Es ist schon in Ordnung. Sie wollte mich nicht stören“, erhob sie sich vom Klavier und Elizabeth bewunderte das Kleid, welches sie nun genau sehen konnte. Die Ärmel waren separat und es war ein goldähnlicher Stoff. Eine Kette zierte ihren Hals und sie konnte ein verschnörkeltes Tattoo auf der linken Seite erkennen, welches sich wohl über ihre Schulter zog. Es war eine Rose, welche von einer Schlange umwickelt war. Irgendwie kam es ihr bekannt vor…
“Sie bezaubern nicht nur den Grafen mit ihrem Spiel…“, lächelte Elizabeths Tante und wurde von ihr nach vorne geschoben, damit sie das Tablett zu der Vampiresse reichen konnte. Aufgeregt schritt sie auf sie zu und hielt ihr das verdeckte Tablett hin, zog den Deckel ab. „Die Prinzessin“ hatte wieder diese emotionslose Maske auf ihrem zarten Gesicht und sie schenkte der Tante einen eiskalten Blick zu. Elisabeth bekam eine Gänsehaut, als erwarte sie, dass ihre Heldin ihre eigene Tante vernichten würde. Ehrfürchtig schaute sie ihr schönes Gesicht an, während die Vampiresse nach dem großen Glas griff. Natürlich war es Blut und ihre Augen leuchteten rötlich auf.
Schließlich mussten die Bediensteten gehen und ließen die Vampiresse allein.
Sie setzte sich wieder hin, trank das Blut, das ihren Durst stillte.
Das junge Ding hält mich für eine Prinzessin, die glücklich mit dem Grafen lebt!, dachte Jureru und strich sich die Schleife aus dem Gesicht, welches ihr Haar schmückte.
Natürlich hatte sie jeden einzelnen Gedanken der Mädchen gehört. Manchmal amüsierte sie sich über die Faszination des jungen Dings, manchmal musste sie sich beherrschen, wenn die Dienstmädchen negatives über sie dachten.
Jureru stellte das Glas auf dem Klavier ab und erhob sich. Sie schritt zu einem großen Fenster und schaute in die Schwärze des Abends. Ihre Schuhe ertönten ein gedämpftes Geräusch auf den Fliesen.
Zehn Jahre war sie hier schon eingesperrt und nur selten durfte sie nach draußen. Masaru schien sich Zeit zu lassen, um sie wie Kuroi damals auf Reisen zu schicken, damit sie irgendwelche Geschäfte erledigen konnte. Sie hatte nach und nach das Tagebuch entschlüsselt,, es reagierte auf bestimmte Schlüsselworte. Irgendwann hatte sie sich am Papier geschnitten, welches ein anderes Kapitel seines Lebens enthüllte. Jeden Tag las sie einen Tagebucheintrag, nur so begann sie Kuroi zu verstehen und bald war sie genauso wie er: Ein eingesperrtes Wesen, welches eigene Gefühle einsperrte. Selten legte sich ein herzliches, gefühlsvolles Lächeln um ihre Lippen, selten zeigte sie ihre wahren Gefühle. Sie war Masarus Marionette, die wie eine Puppe behandelt und angezogen wurde. Irgendwann hatte sie sich Masaru widersetzt und vertrieb sich die eingesperrte Zeit mit nähen. Sie hatte den Dienstmädchen sogar eine neue Uniform kreiert.
“Während Kuroi für mich nur eine Schachfigur war, bist du mir viel viel Werter, meine Schöne… Du erinnerst mich mehr und mehr an Mai, es wundert mich nicht, dass er einen gefallen an dir gefunden hatte. Wenn ich fort bin, darfst du die Gräfin spielen, damit im Schloss auch alles schön voran läuft…“, hatte er einst zu ihr gesagt. Sie hatte ihn damals geschlagen. In letzter Zeit schien der kleine Graf seine Macht zu verlieren. Der Virus hatte sich innerhalb der letzten Jahre unter den Vampiren ziemlich schnell verbreitet und so war Masaru gezwungen selbst durch die Gebiete zu reisen, um seine „connections“ zu überprüfen. Die Untertanen des Schlosses hielten Jureru schon lange für seine Braut, was die junge Frau innerlich zerriss und wütend machte.
Doch anscheinend wollte Masaru nicht, dass seine „Braut“ die Jahre lang langweile hatte. Er ließ sie trainieren, sie hatte ihre Kräfte nun völlig im Griff. Es fiel ihr nicht mehr schwer ihre Gedanken für sich zu behalten oder andere aus zu mauern. Manchmal zwang er sie andere Vampire zu töten. Für ihn war sie nur eine Waffe, mit der er die dreckige Arbeit erledigte. Das Tattoo symbolisierte seine Macht über sie.
Eine kleine Träne bannte sich ihren Weg über ihre zarte Wange. Sie weinte nur noch selten, nicht wie damals, wenn sie einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte. In den Jahren war sie zu einem Eiswürfel geworden, denn es gab niemanden mehr, dem sie sich öffnen sollte.
Ich hoffe euch geht es gut…, dachte sie und lehnte sich an den kalten Stein. Jeden Abend tat sie es, jedes Jahr… ihre Hand ruhte dabei auf der Kette bis sie sich lösen musste, um nach unten zu gehen, weil sie von Masaru erwartet wurde.
Mit kurzen Schritten hatte sie den Raum durchquert und öffnete die große Flügeltüre. Sie ging wie immer den Weg durch die Flure, wobei sie die Schönheit der prachtvollen Wände ignorierte. Sie war schon lange nicht mehr dem Luxus verfallen.
Ein bedienstetes Mädchen, zwanzig Jahre alt, stand im großen Musikraum. Sie trug eine schlichte Uniform, ihre blonden Zöpfe waren ordentlich zu zwei Zöpfen gebunden, ihre Augen leuchteten rosa, ihr Mund war leicht geöffnet, als wollte sie Seufzen. Man konnte ihre Eckzähne erkennen, die im matten Licht der Kronleuchter strahlten. Ihre Augen hingen verzaubert auf der anderen Seite des Raumes. Traurige Töne hüllten sie in eine melancholische Atmosphäre ein und sie befürchtete schon sich in diesem Moment zu verlieren. „Requiem for a dream“ verzauberte das Dienstmädchen immer wieder aufs Neue, wenn sie zu dieser Abendstunde den Musikraum betrat. Sie beeilte sich immer mit ihren Aufgaben, damit sie das kurze Stück von Anfang an hören konnte. Ihre blauen Augen hingen auf der Spielerin des Klavierstückes. Heute trug sie ein wunderschönes, lila Kleid, das ihr hellblauen-silbernes Haare unterstrich. Der Stoff schien sehr teuer und fein verarbeitet zu sein und sie erinnerte sich noch, wie das Hauptdienstmädchen vor wenigen Tagen eine große Schachtel kontrolliert hatte. Genau, das war damals der Stoff gewesen. Die Klavierspielerin wirkte immer wie eine Prinzessin auf sie. Ihr Lächeln war immer zu den Bediensteten warmherzig, doch wenn sie die Frau am Klavierspielen sah, dann wirkte sie immer so zerbrechlich und traurig, als verberge sie den größten Kummer unterhalt ihrer aufgesetzten Maske und nur in diesem Moment konnte man ihre wahren Gefühle im Gesicht erkennen. Nur die zwanzigjährige Vampiresse konnte es…. Sie hatte ihre Kolleginnen lästern hören, dass diese wunderschöne, zerbrechliche Frau trotz ihrer vampirischen Fähigkeiten selbst ihre Kleider nähte. Natürlich waren alle Bedienstete „niedere Vampire“, die kaum magische Fähigkeiten hatten, deshalb fanden sie, dass es eine Schande war, keine zu nutzen.
Das Dienstmädchen schloss die Augen, als die Vampiresse nun zum Höhepunkt des Stückes kam. Ihr Name war Elisabeth und ihre Familie hatte schon ihr ganzes Leben lang der Grafschaft gedient. In Wirklichkeit träumte sie auch ein Leben als Prinzessin dieses Schlosses, an der Seite des wunderschönen Grafen, dem sie jeden Tag etwas spielen würde, wenn sie Klavier spielen könnte. Doch wieso war diese Frau so traurig, wenn sie alleine war?
Elizabeth konnte es nicht verstehen. Sie mochte diese Frau und sie hasste es, wenn die Dienstmädchen neidisch über sie tratschten.
Als sie die Augen wieder öffnete, tanzten kleine Figuren durch den Raum. Fasziniert betrachtete sie ein tanzendes Figurenpaar und unterdrückte ein verträumtes Seufzen. Es war selten, wenn die „Prinzessin“ beim Spielen Illusionen projizierte. Manchmal waren es wie kleine Geschichten und sie konnte stets die Prinzessin selbst in diesen Illusionserzählungen erkennen. Die letzten Takte des Stückes ließen die Illusionen langsam verschwinden. Kurzzeitig verweilte Elizabeth… Sagte nichts…Bewegte sich nicht mal, als wolle sie den Moment der Ruhe der Frau nicht unterbrechen.
[color=yellow]„Elizabeth! Was trödelst du wieder? Du sollst doch dem Fräulein…“[/yellow], platzte Elizabeths Tante herein und die Prinzessin wand sich um.
“Es ist schon in Ordnung. Sie wollte mich nicht stören“, erhob sie sich vom Klavier und Elizabeth bewunderte das Kleid, welches sie nun genau sehen konnte. Die Ärmel waren separat und es war ein goldähnlicher Stoff. Eine Kette zierte ihren Hals und sie konnte ein verschnörkeltes Tattoo auf der linken Seite erkennen, welches sich wohl über ihre Schulter zog. Es war eine Rose, welche von einer Schlange umwickelt war. Irgendwie kam es ihr bekannt vor…
“Sie bezaubern nicht nur den Grafen mit ihrem Spiel…“, lächelte Elizabeths Tante und wurde von ihr nach vorne geschoben, damit sie das Tablett zu der Vampiresse reichen konnte. Aufgeregt schritt sie auf sie zu und hielt ihr das verdeckte Tablett hin, zog den Deckel ab. „Die Prinzessin“ hatte wieder diese emotionslose Maske auf ihrem zarten Gesicht und sie schenkte der Tante einen eiskalten Blick zu. Elisabeth bekam eine Gänsehaut, als erwarte sie, dass ihre Heldin ihre eigene Tante vernichten würde. Ehrfürchtig schaute sie ihr schönes Gesicht an, während die Vampiresse nach dem großen Glas griff. Natürlich war es Blut und ihre Augen leuchteten rötlich auf.
Schließlich mussten die Bediensteten gehen und ließen die Vampiresse allein.
Sie setzte sich wieder hin, trank das Blut, das ihren Durst stillte.
Das junge Ding hält mich für eine Prinzessin, die glücklich mit dem Grafen lebt!, dachte Jureru und strich sich die Schleife aus dem Gesicht, welches ihr Haar schmückte.
Natürlich hatte sie jeden einzelnen Gedanken der Mädchen gehört. Manchmal amüsierte sie sich über die Faszination des jungen Dings, manchmal musste sie sich beherrschen, wenn die Dienstmädchen negatives über sie dachten.
Jureru stellte das Glas auf dem Klavier ab und erhob sich. Sie schritt zu einem großen Fenster und schaute in die Schwärze des Abends. Ihre Schuhe ertönten ein gedämpftes Geräusch auf den Fliesen.
Zehn Jahre war sie hier schon eingesperrt und nur selten durfte sie nach draußen. Masaru schien sich Zeit zu lassen, um sie wie Kuroi damals auf Reisen zu schicken, damit sie irgendwelche Geschäfte erledigen konnte. Sie hatte nach und nach das Tagebuch entschlüsselt,, es reagierte auf bestimmte Schlüsselworte. Irgendwann hatte sie sich am Papier geschnitten, welches ein anderes Kapitel seines Lebens enthüllte. Jeden Tag las sie einen Tagebucheintrag, nur so begann sie Kuroi zu verstehen und bald war sie genauso wie er: Ein eingesperrtes Wesen, welches eigene Gefühle einsperrte. Selten legte sich ein herzliches, gefühlsvolles Lächeln um ihre Lippen, selten zeigte sie ihre wahren Gefühle. Sie war Masarus Marionette, die wie eine Puppe behandelt und angezogen wurde. Irgendwann hatte sie sich Masaru widersetzt und vertrieb sich die eingesperrte Zeit mit nähen. Sie hatte den Dienstmädchen sogar eine neue Uniform kreiert.
“Während Kuroi für mich nur eine Schachfigur war, bist du mir viel viel Werter, meine Schöne… Du erinnerst mich mehr und mehr an Mai, es wundert mich nicht, dass er einen gefallen an dir gefunden hatte. Wenn ich fort bin, darfst du die Gräfin spielen, damit im Schloss auch alles schön voran läuft…“, hatte er einst zu ihr gesagt. Sie hatte ihn damals geschlagen. In letzter Zeit schien der kleine Graf seine Macht zu verlieren. Der Virus hatte sich innerhalb der letzten Jahre unter den Vampiren ziemlich schnell verbreitet und so war Masaru gezwungen selbst durch die Gebiete zu reisen, um seine „connections“ zu überprüfen. Die Untertanen des Schlosses hielten Jureru schon lange für seine Braut, was die junge Frau innerlich zerriss und wütend machte.
Doch anscheinend wollte Masaru nicht, dass seine „Braut“ die Jahre lang langweile hatte. Er ließ sie trainieren, sie hatte ihre Kräfte nun völlig im Griff. Es fiel ihr nicht mehr schwer ihre Gedanken für sich zu behalten oder andere aus zu mauern. Manchmal zwang er sie andere Vampire zu töten. Für ihn war sie nur eine Waffe, mit der er die dreckige Arbeit erledigte. Das Tattoo symbolisierte seine Macht über sie.
Eine kleine Träne bannte sich ihren Weg über ihre zarte Wange. Sie weinte nur noch selten, nicht wie damals, wenn sie einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte. In den Jahren war sie zu einem Eiswürfel geworden, denn es gab niemanden mehr, dem sie sich öffnen sollte.
Ich hoffe euch geht es gut…, dachte sie und lehnte sich an den kalten Stein. Jeden Abend tat sie es, jedes Jahr… ihre Hand ruhte dabei auf der Kette bis sie sich lösen musste, um nach unten zu gehen, weil sie von Masaru erwartet wurde.
Mit kurzen Schritten hatte sie den Raum durchquert und öffnete die große Flügeltüre. Sie ging wie immer den Weg durch die Flure, wobei sie die Schönheit der prachtvollen Wände ignorierte. Sie war schon lange nicht mehr dem Luxus verfallen.
Zuletzt von Jureru am So 16 Mai 2010, 22:09 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Re: Schloss des Grafen
-> Nirvana des Waldes
Isamu stand vor dem riesigen Tor des Schlosses. Er blieb stehen und gab sich nicht einmal Mühe, das Tor zu öffnen. Er wartete auf die anderen und als sie angekommen waren, schlug er das Tor mit einem einzigen Hieb zu Kleinholz. Alle betraten gemeinsam das Schloss und sahen sich um. Wo bist du, Jureru? Isamu ließ den Blick durch die Eingangshalle gleiten, gelangweilt zog er sein Schwert. Passt auf. Ich weiß nicht, was hier passieren kann, aber seid auf jeden Fall gewappnet. Ich denke, bald wird dieser Boden hier voller Blut sein. Isamu war verwundert, das trotz dieses gewaltvollen Einbruchs noch niemand nach dem rechten gesehen hatte. Das ist doch nicht möglich!? Wie kann hier noch nichts geschehen sein!? Rin sah die Verzweiflung in Isamus Gesicht und sorgte sich um ihn. Keine Angst Isamu, es wird schon nichts passieren.
Isamu stand vor dem riesigen Tor des Schlosses. Er blieb stehen und gab sich nicht einmal Mühe, das Tor zu öffnen. Er wartete auf die anderen und als sie angekommen waren, schlug er das Tor mit einem einzigen Hieb zu Kleinholz. Alle betraten gemeinsam das Schloss und sahen sich um. Wo bist du, Jureru? Isamu ließ den Blick durch die Eingangshalle gleiten, gelangweilt zog er sein Schwert. Passt auf. Ich weiß nicht, was hier passieren kann, aber seid auf jeden Fall gewappnet. Ich denke, bald wird dieser Boden hier voller Blut sein. Isamu war verwundert, das trotz dieses gewaltvollen Einbruchs noch niemand nach dem rechten gesehen hatte. Das ist doch nicht möglich!? Wie kann hier noch nichts geschehen sein!? Rin sah die Verzweiflung in Isamus Gesicht und sorgte sich um ihn. Keine Angst Isamu, es wird schon nichts passieren.
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Re: Schloss des Grafen
(Man ich hab die ganze Nacht getippt Q_Q Egal ich änder das Ende)
Masaru saß auf dem großen, roten Sofa. Sein treuer Begleiter und Aufpasser Shed stand hinter ihm, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Der Typ war wie ein lebendiger Berg und erinnerte manchmal an einen Gorilla, der seine blinden Augen hinter einer Sonnenbrille versteckte. Doch im Gegenteil zu einem Blinden konnte er sich problemlos bewegen, als könnte er sehen. Sie waren aber nicht alleine in der großen Halle. Bedienstete rannten hin und her, als müssten sie einen Untergang des Schlosses verhindern. Nein, es hieß wieder, dass der Herr des Hauses verreiste. Masaru wartete wie immer auf Jureru, die nun die große Bogentreppe hinab schritt. Er schenkte ihr sein fieses Lächeln und begutachtete sie. Sie sah wie immer wunderbar aus und auch die Dienstmädchen blieben kurz stehen, bevor sie hastig davon liefen. Sie hatte sich in den zehn Jahren, die sie nun hier verbachte, ziemlich stark verändert. Ihre Haare waren viel kürzer und nicht mehr schwarz.
“Setzt dich, meine Liebe. Ich habe eine wunderbare Nachricht für dich“, klopfte er auf den Platz neben sich und mit einem ausdruckslosen Gesicht nahm sie neben ihm Platz. Er erntete wie immer einen hasserfüllten Blick von ihr und schmunzelte.
Du hast in letzter Zeit genauso den selben Blick wie Kuroi.. Er wusste, dass sie seine Gedanken lesen konnte, doch für einen Vampir war er in der Lage es zu kontrollieren. Nachdem sie gelernt hatte, ihre abzuschalten, viel es ihm schwer sie durchzuschauen, was noch durch die kalte Haltung unterstrichen wurde.
Er lehnte sich zur ihr, strich ihr mit seinen Fingern durch das weiche Haar. Er wollte wie immer Blut, was er nur von ihr verlangte. Extravagant, dieser Arsch. Shed hatte sich umgewand und verscheuchte die Bedienstete, sodass sie alleine waren. Mit einem kalten Blick wand sie sich an Masaru.
“Ich bezweifle, dass diese Nachricht mich erfreuen wird“, sprach sie kalt und verschränkte die Arme. Sie wusste, was für Nachrichten es waren, die einfach nur irgendwelche Befehle waren. Mit einem hinterhältigen Grinsen stand er auf und zog sie mit sich hoch, indem er sie am Oberarm packte.
“Ich werde wieder verreisen. Da du nun schon zehn Jahre bei mir bist, beschließe ich, dass du danach deinen vollen Dienst leistet“, begann er und blieb mit ihr vor der großen Glastüre zum Garten stehen. Skeptisch starrte sie ihm ins Gesicht, während er ihr Gesicht in die Hände nahm und grinste. Seine Fangzähne kamen zum Vorschein.
Sie zog amüsiert eine Augenbraue hoch:
“Ach... Hast du inzwischen deine Macht an die Infizierten verloren, dass du endlich, nach zehn Jahren, die gefangene Schachfigur ziehen lässt?“, lachte sie spöttisch und er zog sie näher an sich heran. Sein Griff wurde stärker und schmerzte. Sie wusste, dass sie ihn damit sauer machte und er wusste, dass sie das absichtlich tat, daher versuchte er sich zu beherrschen. Er setzte ein triumphiertes Lächeln auf.
“Nach zehn Jahren hast du mir genauso wie Kuroi damals bewiesen, wie hingebungsvoll du deinen Dienst leisten wirst. Du wirst dann das Schloss verlassen und reisen. Du wirst die Welt wieder sehen, nach der du dich sehnst und wenn du stirbst, dann wird dein nächster Knecht mir ebenso lebenslang dienen“, er pausierte wieder und musterte ihre Reaktion, doch außer einem kalten, typischen Blick konnte er nichts erkennen.
“Und damit du keine Dummheiten tust, wirst du meine Braut“, flüsterte er und drückte seine Lippen auf ihre. Nur wenige Sekunden später hatte sie ihn von sich gestoßen und sein Gesicht zerkratzt. Blut floss ihm über das Gesicht, er konnte jedoch nicht anders als dreckig grinsen. Er wusste es, dass er ihre Eismauer kurzzeitig zerstören konnte. Sie war in den letzten Jahren genauso kalt und abweisend wie Kuroi geworden. Damals hatte er seinen alten und schwachen Körper ausgetauscht. Würde sie wissen, dass in diesem Moment Kurois Körper stand, dann hätte sie sicherlich auf den Kuss anders reagiert, glaubte er. Hass stand in ihrem Gesicht geschrieben, sein eigenes Blut tropfte von ihren Krallen. Er wischte es sich aus dem Gesicht und leckte es ab.
“Fass mich nicht an! Fass mich nicht an! Ich hasse dich, du elender Mistkerl!“, fauchte sie ihn an.
“Ach, so reagierst du auf einen Antrag?“, lachte er spöttisch und hielt sie unsanft am Arm fest, weil sie sich weggedreht hatte.
“Lass mich los, du Widerling!“, knurrte sie böse aber beherrscht. Schade, so schnell würde er sie also doch nicht auf die Palme bringen.
“Gib es endlich auf. Deine Freunde haben dich schon lange vergessen...Du hast niemanden außer mir!“, er fasste sie am Hals und drohte ihr die Luft zum Atmen wegzunehmen. Sie versuchte sich zu verteidigen, aber er war doch stärker als sie. Nachdem er seine Fangzähne in ihren Hals gebohrt hatte, begannen seine Wunden zu verheilen. Sie sank leicht kraftlos zu Boden, weil er sie mal wieder absichtlich schwächen wollte. Kurze Zeit später verließ er in Sheds Begleitung den Saal.
Masaru liebte es Andere zu manipulieren, sie zu beherrschen.
War das eben nötig?, hallte es in seinen Gedanken und er ignorierte den Gedanken. Shed folgte ihm leise und gemeinsam verließen sie das Schloss. Nachdem Kuroi gestorben war, hörte er diesen Teufel in seinen Gedanken, wie er jede Handlung kommentierte. Es lag an dem Körpertausch damals, wahrscheinlich war noch etwas Seele hängen geblieben. Dumm, dass Masaru nicht wusste, dass dadurch eine Rückverwandlung möglich war und er endgültig sterben würde, weil sein wahrer Körper das Opfer der Verwandlung dienen musste. Wirklich dumm... Denn Kuroi hatte es gewusst und den ersten Schritt getan. Er hat sich bzw. Masarus echten Körper geopfert und nun musste er nur noch geduldig auf den letzten Schritt warten...
Manchmal spielte das Schicksal wirklich Karten, denn wer ahnte schon, dass gleich jemand einbrechen würde und der Herr des Schlosses war nicht zu Hause? Wirklich ärgerlich.
=> irgendwo in der Stadt
Masaru saß auf dem großen, roten Sofa. Sein treuer Begleiter und Aufpasser Shed stand hinter ihm, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Der Typ war wie ein lebendiger Berg und erinnerte manchmal an einen Gorilla, der seine blinden Augen hinter einer Sonnenbrille versteckte. Doch im Gegenteil zu einem Blinden konnte er sich problemlos bewegen, als könnte er sehen. Sie waren aber nicht alleine in der großen Halle. Bedienstete rannten hin und her, als müssten sie einen Untergang des Schlosses verhindern. Nein, es hieß wieder, dass der Herr des Hauses verreiste. Masaru wartete wie immer auf Jureru, die nun die große Bogentreppe hinab schritt. Er schenkte ihr sein fieses Lächeln und begutachtete sie. Sie sah wie immer wunderbar aus und auch die Dienstmädchen blieben kurz stehen, bevor sie hastig davon liefen. Sie hatte sich in den zehn Jahren, die sie nun hier verbachte, ziemlich stark verändert. Ihre Haare waren viel kürzer und nicht mehr schwarz.
“Setzt dich, meine Liebe. Ich habe eine wunderbare Nachricht für dich“, klopfte er auf den Platz neben sich und mit einem ausdruckslosen Gesicht nahm sie neben ihm Platz. Er erntete wie immer einen hasserfüllten Blick von ihr und schmunzelte.
Du hast in letzter Zeit genauso den selben Blick wie Kuroi.. Er wusste, dass sie seine Gedanken lesen konnte, doch für einen Vampir war er in der Lage es zu kontrollieren. Nachdem sie gelernt hatte, ihre abzuschalten, viel es ihm schwer sie durchzuschauen, was noch durch die kalte Haltung unterstrichen wurde.
Er lehnte sich zur ihr, strich ihr mit seinen Fingern durch das weiche Haar. Er wollte wie immer Blut, was er nur von ihr verlangte. Extravagant, dieser Arsch. Shed hatte sich umgewand und verscheuchte die Bedienstete, sodass sie alleine waren. Mit einem kalten Blick wand sie sich an Masaru.
“Ich bezweifle, dass diese Nachricht mich erfreuen wird“, sprach sie kalt und verschränkte die Arme. Sie wusste, was für Nachrichten es waren, die einfach nur irgendwelche Befehle waren. Mit einem hinterhältigen Grinsen stand er auf und zog sie mit sich hoch, indem er sie am Oberarm packte.
“Ich werde wieder verreisen. Da du nun schon zehn Jahre bei mir bist, beschließe ich, dass du danach deinen vollen Dienst leistet“, begann er und blieb mit ihr vor der großen Glastüre zum Garten stehen. Skeptisch starrte sie ihm ins Gesicht, während er ihr Gesicht in die Hände nahm und grinste. Seine Fangzähne kamen zum Vorschein.
Sie zog amüsiert eine Augenbraue hoch:
“Ach... Hast du inzwischen deine Macht an die Infizierten verloren, dass du endlich, nach zehn Jahren, die gefangene Schachfigur ziehen lässt?“, lachte sie spöttisch und er zog sie näher an sich heran. Sein Griff wurde stärker und schmerzte. Sie wusste, dass sie ihn damit sauer machte und er wusste, dass sie das absichtlich tat, daher versuchte er sich zu beherrschen. Er setzte ein triumphiertes Lächeln auf.
“Nach zehn Jahren hast du mir genauso wie Kuroi damals bewiesen, wie hingebungsvoll du deinen Dienst leisten wirst. Du wirst dann das Schloss verlassen und reisen. Du wirst die Welt wieder sehen, nach der du dich sehnst und wenn du stirbst, dann wird dein nächster Knecht mir ebenso lebenslang dienen“, er pausierte wieder und musterte ihre Reaktion, doch außer einem kalten, typischen Blick konnte er nichts erkennen.
“Und damit du keine Dummheiten tust, wirst du meine Braut“, flüsterte er und drückte seine Lippen auf ihre. Nur wenige Sekunden später hatte sie ihn von sich gestoßen und sein Gesicht zerkratzt. Blut floss ihm über das Gesicht, er konnte jedoch nicht anders als dreckig grinsen. Er wusste es, dass er ihre Eismauer kurzzeitig zerstören konnte. Sie war in den letzten Jahren genauso kalt und abweisend wie Kuroi geworden. Damals hatte er seinen alten und schwachen Körper ausgetauscht. Würde sie wissen, dass in diesem Moment Kurois Körper stand, dann hätte sie sicherlich auf den Kuss anders reagiert, glaubte er. Hass stand in ihrem Gesicht geschrieben, sein eigenes Blut tropfte von ihren Krallen. Er wischte es sich aus dem Gesicht und leckte es ab.
“Fass mich nicht an! Fass mich nicht an! Ich hasse dich, du elender Mistkerl!“, fauchte sie ihn an.
“Ach, so reagierst du auf einen Antrag?“, lachte er spöttisch und hielt sie unsanft am Arm fest, weil sie sich weggedreht hatte.
“Lass mich los, du Widerling!“, knurrte sie böse aber beherrscht. Schade, so schnell würde er sie also doch nicht auf die Palme bringen.
“Gib es endlich auf. Deine Freunde haben dich schon lange vergessen...Du hast niemanden außer mir!“, er fasste sie am Hals und drohte ihr die Luft zum Atmen wegzunehmen. Sie versuchte sich zu verteidigen, aber er war doch stärker als sie. Nachdem er seine Fangzähne in ihren Hals gebohrt hatte, begannen seine Wunden zu verheilen. Sie sank leicht kraftlos zu Boden, weil er sie mal wieder absichtlich schwächen wollte. Kurze Zeit später verließ er in Sheds Begleitung den Saal.
Masaru liebte es Andere zu manipulieren, sie zu beherrschen.
War das eben nötig?, hallte es in seinen Gedanken und er ignorierte den Gedanken. Shed folgte ihm leise und gemeinsam verließen sie das Schloss. Nachdem Kuroi gestorben war, hörte er diesen Teufel in seinen Gedanken, wie er jede Handlung kommentierte. Es lag an dem Körpertausch damals, wahrscheinlich war noch etwas Seele hängen geblieben. Dumm, dass Masaru nicht wusste, dass dadurch eine Rückverwandlung möglich war und er endgültig sterben würde, weil sein wahrer Körper das Opfer der Verwandlung dienen musste. Wirklich dumm... Denn Kuroi hatte es gewusst und den ersten Schritt getan. Er hat sich bzw. Masarus echten Körper geopfert und nun musste er nur noch geduldig auf den letzten Schritt warten...
Manchmal spielte das Schicksal wirklich Karten, denn wer ahnte schon, dass gleich jemand einbrechen würde und der Herr des Schlosses war nicht zu Hause? Wirklich ärgerlich.
=> irgendwo in der Stadt
Kuroi- Anzahl der Beiträge : 38
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Ort : da wo du nicht sein willst
Re: Schloss des Grafen
(sry ein bissel viel Q_Q)
Jureru saß auf dem Boden umgeben von dem Stoff des Kleides. Ein Dienstmädchen eilte herein und kniete sich neben sie. Sie sprach zu ihr irgendetwas, doch sie verstand kein einziges Wort. Die Stimme war so weit entfernt und doch so nah. Es war ihr schwindelig geworden, als würde sie gleich bewusstlos zusammenbrechen. Masarus Blut klebte an ihren Fingern und sie griff sich in die Rocktasche, um es abzuwischen. Sie streifte aus versehen das schwarze Tagebuch, ignorierte es und wurde von dem Dienstmädchen gehoben.
Masarus Vorhaben war wie ein Dolchstoß gewesen, doch sie hatte gekonnt ihre Emotionen kontrolliert. Einerseits die Nachricht selbst, anderseits die blanke Wahrheit, die er ihr unter die Nase gerieben hatte. Sie hatte die Hoffnung nicht verloren die Anderen zu treffen. Daichi, Isamu und das Menschenkind, das sie sowieso kaum gesehen hatte. Wahrscheinlich war das Mädchen erwachsen und der Werwolf und der Vampir glücklich. Zehn Jahre waren eine verdammt lange Zeit, manchmal aber auch für einen Vampir. Die ersten Jährchen hatte sie gehofft, dass man sie gesucht hatte, doch irgendwann begann sie realistisch zu denken. Weder sie noch irgendjemand anders wusste, wo dieses verdammte Schloss stand.
“Ich brauche Luft...“, flüsterte sie und ließ mit Hilfe ihrer Illusionsmagie die Glastüre zum Schlossgarten öffnen oder besser gesagt das Glas verschwinden. Vorsichtig schleppte das panische Dienstmädchen die junge Frau hinaus. Jureru wollte sich einfach auf den Boden fallen, doch das Mädchen führte sie zu einer Bank und legte sie ab. Sie eilte zurück ins Schloss, während Jureru den Schwindel überwinden musste. Sie kam sich kurzzeitig wie eine Halbtote vor und erblickte den klaren Sternenhimmel. Es waren einige Wochen vergangen, als sie das letzte Mal im riesigen Schlossgarten gewesen war. Natürlich hatte sie mehrmals versucht auszubrechen, doch es scheiterte. Die Faktoren waren egal – irgendwann hatte sie sich ihrem Schicksal gefügt. Sie spürte die Kälte des Steins durch ihre Kleidung, rührte sich nicht und genoss den Blick auf den Himmel. Sie versuchte sich ganz genau dieses Bild einzuprägen und schloss die Augen.
“Trotz der Gesellschaft fühl ich mich einsam...“, wiederholte sie die uns schon bekannten Worte und hörte in der Ferne die Diener durcheinander reden. Sie richtete sich auf und schaute sich um. Manchmal, wenn sie nach draußen durfte, lief sie in das Labyrinth und verblieb dort alleine einige Stunden. In diesen Moment eilte sie auf zittrigen Beinen in das Labyrinth hinein, wusste genau wohin sie wollte und erreichte nach mehreren Minuten den Brunnen, an den sie sich setzte. Sie betrachtete ihr Spiegelbild, starrten dann leer das Wasser an. Sie wusste, dass man sie im Schloss suchte, doch das war ihr egal. Sie zog eine Scherbe aus dem Wasser, es war ein zerbrochener Spiegel gewesen. Sie hatte sich den Finger geschnitten, merkte es jedoch nicht. Sie hatte schon lange daran gedacht sich um zu bringen, doch sie wusste... Wen sie sterben würde, dann würde der Fluch seinen Lauf nehmen.
“Isamu... es tut mir leid... Hätte ich gewusst... hätte ich gewusst, dass ich verflucht gewesen war, hätte ich dich nie gebissen, nicht mal unter eine Hungerepidemie... Und jetzt... kann ich mir mein Leben nicht nehmen, um diese Ketten von mir zu legen...“, flüsterte sie und eine kleine Träne tropfte auf die Scherbe, sodass sie sich mit ihrem Blut vermischte. Sie ließ das Ding fallen und sank zu Boden, sodass sie sich im langen Rock des Kleides vergrub, um so ihre Trauer zu verbergen.
Sie genoss die Ruhe, ließ den ganzen Trouble außerhalb des großen Labyrinthes Außerhalb bleiben. Sie ahnte nicht, dass die meisten Dienerinnen sie suchten, weil angeblich das Schloss angegriffen wurde. Hätte sie das gewusst, wäre sie die erste Gewesen, die sich an die Seite der Gegner gestellt hatte. Sie ahnte nicht, wer es tatsächlich gewesen war. Ihr war es egal. Nachdem Masaru ihr die erfreuende Nachricht mitgeteilt hatte, wäre sie am liebsten Amokgelaufen – innerlich natürlich. Schließlich wurde sie beherrschter und Gefühle waren keine Leiter mehr.
Natürlich sah es auf den ersten Blick einfach aus, dieses Märchenschloss zu stürmen.
Die „Retter“ waren also in der Eingangshalle angekommen, doch zu ihrer Überraschung war diese leer. Natürlich hatte Masaru die halbe Armee mit auf Reise genommen. Doch dieses Schloss war trickreich. Kaum waren die zwei Vampire und der Werwolf in der prachtvollen Eingangshalle, wurde ein lautloser, unsichtbarer Sicherheitsalarm ausgelöst. Klingt nach high-tech, ist jedoch ein hinterlistiges Spiel. Sie ahnten nicht, dass das Schloss nun von Wachen umgeben wurde, damit man die Angreifer – falls sie das Schloss doch noch lebend verlassen würden - überraschen konnten. Masarus Madhatter Marionetten verteilten sich beinahe unsichtbar im Schloss in den zahlreichen Verstecken, aus denen sie ihre Gegner erledigen würden.
„Fräulein! Fräulein! Wo sind Sie? Sie können sich nicht verstecken… Das Schloss wird angegriffen! Ein paar Eindringlinge verschafften sie Zugang zum Schloss… Fräulein!“, hörte sie eine hysterische Stimme eines Dienstmädchens – Tante von Elizabeth. Jureru rührte sich nicht und öffnete nur die Augen.
Soll dieses Schloss doch verrecken, dann wird es eine große Überraschung für Masaru sein, wenn er heimkehrt, dachte sie. Sie merkte plötzlich, dass es bereits Sonnenaufgang war. Wahrscheinlich hatte sie die Nacht in diesem Labyrinth verbracht. Manchmal schlief sie wie ein Mensch, nur um die Zeit zu überbrücken. Dadurch wirkte sie viel junger als sie war. Wahrscheinlich war das das Geheimnis der Vampire, damit sie ihren Körper länger nutzen konnten.
„Fräulein! Endlich habe ich Sie gefunden!“, tauchte die Vampiresse um die Ecke auf. Sie schien außer Atem zu sein. Jureru erhob sich seufzend. Sie wollte nun, nach zehn Jahren Geduld, diese Frau anbrüllen, doch sie sagte dann etwas, was sie völlig überraschte.
„Die Eindringlinge sind nur zu Dritt! Ein Werwolf ist unter ihnen und Sie wollen sicherlich den Grafen töten. So ein Glück, dass er gestern verreist war!“, packte die Vampiresse Jureru am Arm und zog sie laufend mit sich.
„Sie müssen sich verstecken, ich bin mir sicher die Wächter werden sie überwinden…“, etwas unsanft entriss sich Jureru dem Griff des Frau.
“Ich bezweifle. Es ist meine Pflicht dieses Schloss zu verteidigen nicht?“, mit großen Schritten eilte sie auf einen versteckten Eingang des Schlosses und verschwand hinter einer Steinfigur.
Isamus Gedanke wurde erhört und plötzlich tauchten nach einem kurzen Lichtblitz mehr als 15 Wächtervampire auf. Genauso dieselben, die damals Jureru als Test töten musste. Der prachtvolle Eingangsbereich war nun voller Vampire, die listig auf die Eindringlinge starrten. Der Kampf hatte begonnen…
Das Dienstmädchen folgte jammernd Jureru, sie mussten eine enge Wendeltreppe hochsteigen.
„Der Graf befahl mir euch in Sicherheit zu bringen, falls irgendwelche Eindringlinge das Schloss angreifen würden…“, flüsterte sie nun gefährlich und Jureru stieß die Geheimtüre zu dem großen Musiksaal auf, wo sie zuvor gespielt hatte. Sie stockte, denn plötzlich schienen alle Dienstmädchen hier versammelt zu sein. Ihre Augen leuchteten leicht blau. Gefährlich… und nichts Gutes bringend.
Etwas Intuitives ließ Jureru zu Boden fallen, denn Elizabeths Tante hatte irgendwo her einen Dolch gezückt und wollte sie von hinten erdolchen. Auch ihre Augen leuchteten nun gefährlich blau.
„Wir müssen Sie in Sicherheit bringen…“, sprachen die Zombievampiressen gleichzeitig.
Jurerus Augen wurden schmaler und sie fixierte die nun nahekommenden Zombies.
“Dieser Mistkerl war auf alles vorbereitet…“, flüsterte sie und zog irgendwoher ihre kleine Messerklingen. Es hieße bitchfight.
Jureru war eindeutig in der Unterzahl, doch sie wusste, mit ihrer kraft war sie den Tussen überlegen. Mit einem kalten Lächeln hob sie die Hand, als wolle sie die nahenden Zombies aufhalten.
“Ich befehle Euch diesen Raum zu verlassen…“, doch die Zombies lachten kalt. Dasselbe kalte Lachen, was Masaru immer hatte.
Schön, wer nicht hören wollte, musste spüren. Das erste Dienstmädchen warf sich mit ausgestreckten Krallen auf sie. Jureru sprang in die Luft und ihr langer Rock schien wie ein Vorhang zu sein. Mit gezielten Handgriffen warf sie die ersten Messerklingen auf die Zombies und tötete diese. Es blieben nur noch ca. 40 wütende Dienstmädchen.
Kick hier, Kick da. Eins, zwei, drei Messerklingen und der schöne Boden war nur noch ein Sandteppich. Es war beinahe ein Kinderspiel und bald hatte sie die Zombiezahl auf das Minimum verkleinert. Dabei hatte sie nicht mal das schöne Kleid ruiniert. Doch wie sagt man so schön… Freu dich nicht zu früh. Jureru übersah das kleine Dienstmädchen, die sie von hinten überfiel und zu Boden riss. Ihre Krallen bohrten sich in Jurerus Oberarme, sie fühlte Blut fließen. Sie wurde unsanft hochgerissen und gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert. Krächzend zog sich Jureru hoch, hatte sich wieder schnell gefangen und wich noch rechtzeitig weiteren Krallenangriffen.
Das nächste Mal freunde ich mich mit Dienstmädchen an…, dachte sie und leckte sich das Blut von den Fingern. Normalerweise wären ihre Augen aufgeleuchtet, doch sie beherrschte sich so sehr, dass kein einziger Blutgeruch ihr Tier in ihr reizte. Manchmal tat es doch gut die eigenen Gefühle abzuschirmen.
“ Mein Zombie, was birgst du so bang dein Gesicht? -
Siehst Jureru, du, deine Krallen nicht!
Deine Krallen mit Blut und Asche? -
Das, Zombie, ist meine Rache“, zitierte sie den Erlkönig und schenkte dem nächsten Zombie eine wütende Miene, bevor sie sich aufeinander stürzten und das nächste Dienstmädchen ihren Kampf verlor. Die Anderen nutzten die Gelegenheit und ergriffen Jureru, die sich wehrte, doch diesmal waren sie geschickter und kurze Zeit später schmückte die rote, lange Gardine als Fessel um die junge Frau.
Die Zombiedienstmädchen zerrten die Gefesselte nun hinter sich her, während Jureru zappelte. Ihre Hände waren gefesselt und sie konnte diese keinen Millimeter benutzen. Sie wurde in Begleitung von sechs Mädchen abgeführt, als wäre sie eine Kriminelle, die zum elektrischen Stuhl gebracht wurde. Sie folgten dem langen Flur und Jureru wusste, dass sie ebenso an der großen Bogentreppe, die zu der Eingangshalle nach unten führte, vorbei gehen würde. Sie sammelte ihre Konzentration, das Gesicht bereits blass und schickte einen Illusionszauber auf die Dienstmädchen, die hinter ihr gingen. Es schien plötzlich, als wäre die Flurwand von der Seite auf die Zombies niedergeprasselt und zerquetschten die zwei Begleiterinnen wie von der Seite kommende Wände bei Indiana Jones. Nur noch vier Mädchen, die Jureru ins Gesicht schlugen und irgendetwas zu ihr fauchten. Sie nutzte die Gelegenheit und trat sie von sich weg. Die anderen Zwei donnerte sie wie mit einer unsichtbaren Welle von sich, sodass sie an den Maurungen der Marmortreppe gefährlich aufschlugen und dann tot auf den Boden der Eingangshalle landeten. Dadurch wurde die Aufmerksamkeit der Anwesenden in der Eingangshalle auf die große Treppe gelenkt.
Jureru wurde wieder erneut gegen die schon demolierte Wand geworfen und lag nun wieder keuchend am Boden. Sie konnte keinen einzigen Blick auf die Eingangshalle werfen. Die letzten Zwei Mädchen ergriffen sie und schleiften sie über den Boden, um weiter hastig an der Treppe vorbei zu gehen.
“Langsam hab ich euch satt…“, flüsterte Jureru und rappelte sich noch irgendwie auf. Nun waren sie langsam auf der Höhe der Treppe und sie konnte einen kurzen Blick in die Eingangshalle erhaschen. Sie sah die nun blutbefleckte Einganshalle, die viele Ascheberge und die noch kämpfenden Silhouetten. Sie glaubte tatsächlich einen Werwolf gesehen zu haben. Nun sammelte sie die letzten Kraftreserven und bündelte es zu einem mächtigen Zauber. Sie stellte sich genau die Illusion vor und als sie die Augen aufschlug, war es wie eine große Explosion, die den halben Flur zu Staub explodieren ließ. Durch die große Illusionswelle, wurden die zwei Zombies und sie in die Luft gejagt. Sie spürte wie sie durch die Luft flog. Ihre fesseln lösten sich langsam auf. Die Zombies wurden durch große Steine der Wände zu Hackfleisch verarbeitet. Jureru spürte wie sie auf den Marmortreppen aufschlug und anschließend wie ein Ball hinunterrollte. Die Explosion war wie ein lautes Gewitter gewesen und als sie die Augen aufschlug, konnte sie den Anfang der Treppe sehen, wobei ein großes Trümmerloch den Einblick auf sich zog.
Hahahahaha… Masaru wird so sauer sein… Hahahahaa, dachte sie und bewegte sich nicht, weil sie sich nicht bewegen konnte. Sie war verstaubt und ihr Kleid sah nun eher blau als lila aus. Der Flur, aus dem sie gekommen war, war eine Mischung aus Blut, Asche und weißem Staub. Es war ein neuer Zauber gewesen, den sie einige Monate erprobt hatte. Manchmal brauchte sie Glück, wenn sie etwas Explodieren ließ, denn bei den einigen Versuchen davor hatte sie sich beinahe selbst in die Luft gejagt, sodass sie einige Wochen lang wieder gesund gepflegt wurde. Heute war es zumindest knapp gewesen und sie schmunzelte kurz kalt, zufrieden. Sie schloss noch mal kurz die Augen, bevor sie sich langsam aufrappelte. Ein wenig kraftlos schaute sie sich um, lag auf den letzten Stufen der Treppe. Sie blieb sitzen und schaute nun zurück über die Schulter auf die eigentliche Eingangshalle. Inzwischen wurden auch die letzten Wachen getötet und sie konnte die Gestalten erkennen. Es waren tatsächlich Isamu, Daichi. Die Dritte im Bunde kannte sie jedoch nicht, es war eine Vampiresse.
“Herzlich willkommen. Schön, das ihr uns besuchen kommt. ‚Fühlt Euch wie zu Hause’ brauch ich Euch wohl nicht mehr anzubieten…“, begrüßte sie die Gruppe. Ihre Stimme klang für Jureru – was natürlich für die Drei neu sein musste – ziemlich kalt, aber man konnte einen leicht spöttischen und kläglichen Ton erhören. Sie drehte sich um, lehnte sich seitlich an das Geländer des Marmors und legte das Gesicht in die Hände. Sie starrte sie einfach an, ohne jegliche Gefühle zu zeigen, doch innerlich – innerlich freute sich nicht. Früher wäre sie wahrscheinlich in einem Heulkrampf zu Boden gegangen. Jetzt wirkte sie zwar schön, aber erschöpft. Der Zauber hatte sie verdammt viel Kraft abverlangt.
Plötzlich hörte man eilende Schritte. Elizabeth lief herein, warf sich vor Jureru und bedeckte sie in einer Umarmung.
„Der Graf ist nicht da! Verschwindet… Lasst sie in Ruhe… Sie hat nichts getan… Sie wird hier nur eingesperrt!“, rief Elizabeth und Jureru seufzte, sagte jedoch nichts.
„Nimmt alles, tut ihr nichts. Ihr könnt alles haben, aber lasst sie am Leben!“, schrie Elizabeth und lies Jureru los, sprang und versperrte Isamu, der ein Schwert hielt, den Weg. Jureru hörte die panischen Gedanken des Mädchens, was sich tapfer für ihr Leben einsetzte:
Wenn hier jemand sterben sollte, dann ich! Der Graf hat sie ausgenutzt und ihr Leben ausgelaugt! Sie verdient ein besseres Leben und das ist die Chance… Ich habe alles gesehen… Wie er ihr Blut raubte, sie bewusstlos machte… Bis gestern dachte ich… Doch… Er ist ein böser Vampir… Elizabeth streckte die Arme aus und schloss weinend die Augen.
Ihr Gedanke hatte Jureru verärgert, weil sie wusste, dass Isamu dies hören konnte.
“Elizabeth… schon in Ordnung… Ich kenne sie… Ich glaube, sie wollen uns besuchen…“, sprach Jureru wieder spöttisch im kalten Ton über diese Situation. Irgendwie… war sie ein wenig irritiert.
Ich glaube… Ich träume…
Elizabeth zitterte und musterte erst Isamu und dann ehrfürchtig den Wolf.
Sie… sie… ähneln den Illusionen! Genau… der Werwolf… und der Andere! Das sind die Geisterillusionen, die immer auftauchen, wenn sie spielt!, dachte Elizabeth und lächelte plötzlich.
Jureru saß auf dem Boden umgeben von dem Stoff des Kleides. Ein Dienstmädchen eilte herein und kniete sich neben sie. Sie sprach zu ihr irgendetwas, doch sie verstand kein einziges Wort. Die Stimme war so weit entfernt und doch so nah. Es war ihr schwindelig geworden, als würde sie gleich bewusstlos zusammenbrechen. Masarus Blut klebte an ihren Fingern und sie griff sich in die Rocktasche, um es abzuwischen. Sie streifte aus versehen das schwarze Tagebuch, ignorierte es und wurde von dem Dienstmädchen gehoben.
Masarus Vorhaben war wie ein Dolchstoß gewesen, doch sie hatte gekonnt ihre Emotionen kontrolliert. Einerseits die Nachricht selbst, anderseits die blanke Wahrheit, die er ihr unter die Nase gerieben hatte. Sie hatte die Hoffnung nicht verloren die Anderen zu treffen. Daichi, Isamu und das Menschenkind, das sie sowieso kaum gesehen hatte. Wahrscheinlich war das Mädchen erwachsen und der Werwolf und der Vampir glücklich. Zehn Jahre waren eine verdammt lange Zeit, manchmal aber auch für einen Vampir. Die ersten Jährchen hatte sie gehofft, dass man sie gesucht hatte, doch irgendwann begann sie realistisch zu denken. Weder sie noch irgendjemand anders wusste, wo dieses verdammte Schloss stand.
“Ich brauche Luft...“, flüsterte sie und ließ mit Hilfe ihrer Illusionsmagie die Glastüre zum Schlossgarten öffnen oder besser gesagt das Glas verschwinden. Vorsichtig schleppte das panische Dienstmädchen die junge Frau hinaus. Jureru wollte sich einfach auf den Boden fallen, doch das Mädchen führte sie zu einer Bank und legte sie ab. Sie eilte zurück ins Schloss, während Jureru den Schwindel überwinden musste. Sie kam sich kurzzeitig wie eine Halbtote vor und erblickte den klaren Sternenhimmel. Es waren einige Wochen vergangen, als sie das letzte Mal im riesigen Schlossgarten gewesen war. Natürlich hatte sie mehrmals versucht auszubrechen, doch es scheiterte. Die Faktoren waren egal – irgendwann hatte sie sich ihrem Schicksal gefügt. Sie spürte die Kälte des Steins durch ihre Kleidung, rührte sich nicht und genoss den Blick auf den Himmel. Sie versuchte sich ganz genau dieses Bild einzuprägen und schloss die Augen.
“Trotz der Gesellschaft fühl ich mich einsam...“, wiederholte sie die uns schon bekannten Worte und hörte in der Ferne die Diener durcheinander reden. Sie richtete sich auf und schaute sich um. Manchmal, wenn sie nach draußen durfte, lief sie in das Labyrinth und verblieb dort alleine einige Stunden. In diesen Moment eilte sie auf zittrigen Beinen in das Labyrinth hinein, wusste genau wohin sie wollte und erreichte nach mehreren Minuten den Brunnen, an den sie sich setzte. Sie betrachtete ihr Spiegelbild, starrten dann leer das Wasser an. Sie wusste, dass man sie im Schloss suchte, doch das war ihr egal. Sie zog eine Scherbe aus dem Wasser, es war ein zerbrochener Spiegel gewesen. Sie hatte sich den Finger geschnitten, merkte es jedoch nicht. Sie hatte schon lange daran gedacht sich um zu bringen, doch sie wusste... Wen sie sterben würde, dann würde der Fluch seinen Lauf nehmen.
“Isamu... es tut mir leid... Hätte ich gewusst... hätte ich gewusst, dass ich verflucht gewesen war, hätte ich dich nie gebissen, nicht mal unter eine Hungerepidemie... Und jetzt... kann ich mir mein Leben nicht nehmen, um diese Ketten von mir zu legen...“, flüsterte sie und eine kleine Träne tropfte auf die Scherbe, sodass sie sich mit ihrem Blut vermischte. Sie ließ das Ding fallen und sank zu Boden, sodass sie sich im langen Rock des Kleides vergrub, um so ihre Trauer zu verbergen.
Sie genoss die Ruhe, ließ den ganzen Trouble außerhalb des großen Labyrinthes Außerhalb bleiben. Sie ahnte nicht, dass die meisten Dienerinnen sie suchten, weil angeblich das Schloss angegriffen wurde. Hätte sie das gewusst, wäre sie die erste Gewesen, die sich an die Seite der Gegner gestellt hatte. Sie ahnte nicht, wer es tatsächlich gewesen war. Ihr war es egal. Nachdem Masaru ihr die erfreuende Nachricht mitgeteilt hatte, wäre sie am liebsten Amokgelaufen – innerlich natürlich. Schließlich wurde sie beherrschter und Gefühle waren keine Leiter mehr.
Natürlich sah es auf den ersten Blick einfach aus, dieses Märchenschloss zu stürmen.
Die „Retter“ waren also in der Eingangshalle angekommen, doch zu ihrer Überraschung war diese leer. Natürlich hatte Masaru die halbe Armee mit auf Reise genommen. Doch dieses Schloss war trickreich. Kaum waren die zwei Vampire und der Werwolf in der prachtvollen Eingangshalle, wurde ein lautloser, unsichtbarer Sicherheitsalarm ausgelöst. Klingt nach high-tech, ist jedoch ein hinterlistiges Spiel. Sie ahnten nicht, dass das Schloss nun von Wachen umgeben wurde, damit man die Angreifer – falls sie das Schloss doch noch lebend verlassen würden - überraschen konnten. Masarus Madhatter Marionetten verteilten sich beinahe unsichtbar im Schloss in den zahlreichen Verstecken, aus denen sie ihre Gegner erledigen würden.
„Fräulein! Fräulein! Wo sind Sie? Sie können sich nicht verstecken… Das Schloss wird angegriffen! Ein paar Eindringlinge verschafften sie Zugang zum Schloss… Fräulein!“, hörte sie eine hysterische Stimme eines Dienstmädchens – Tante von Elizabeth. Jureru rührte sich nicht und öffnete nur die Augen.
Soll dieses Schloss doch verrecken, dann wird es eine große Überraschung für Masaru sein, wenn er heimkehrt, dachte sie. Sie merkte plötzlich, dass es bereits Sonnenaufgang war. Wahrscheinlich hatte sie die Nacht in diesem Labyrinth verbracht. Manchmal schlief sie wie ein Mensch, nur um die Zeit zu überbrücken. Dadurch wirkte sie viel junger als sie war. Wahrscheinlich war das das Geheimnis der Vampire, damit sie ihren Körper länger nutzen konnten.
„Fräulein! Endlich habe ich Sie gefunden!“, tauchte die Vampiresse um die Ecke auf. Sie schien außer Atem zu sein. Jureru erhob sich seufzend. Sie wollte nun, nach zehn Jahren Geduld, diese Frau anbrüllen, doch sie sagte dann etwas, was sie völlig überraschte.
„Die Eindringlinge sind nur zu Dritt! Ein Werwolf ist unter ihnen und Sie wollen sicherlich den Grafen töten. So ein Glück, dass er gestern verreist war!“, packte die Vampiresse Jureru am Arm und zog sie laufend mit sich.
„Sie müssen sich verstecken, ich bin mir sicher die Wächter werden sie überwinden…“, etwas unsanft entriss sich Jureru dem Griff des Frau.
“Ich bezweifle. Es ist meine Pflicht dieses Schloss zu verteidigen nicht?“, mit großen Schritten eilte sie auf einen versteckten Eingang des Schlosses und verschwand hinter einer Steinfigur.
Isamus Gedanke wurde erhört und plötzlich tauchten nach einem kurzen Lichtblitz mehr als 15 Wächtervampire auf. Genauso dieselben, die damals Jureru als Test töten musste. Der prachtvolle Eingangsbereich war nun voller Vampire, die listig auf die Eindringlinge starrten. Der Kampf hatte begonnen…
Das Dienstmädchen folgte jammernd Jureru, sie mussten eine enge Wendeltreppe hochsteigen.
„Der Graf befahl mir euch in Sicherheit zu bringen, falls irgendwelche Eindringlinge das Schloss angreifen würden…“, flüsterte sie nun gefährlich und Jureru stieß die Geheimtüre zu dem großen Musiksaal auf, wo sie zuvor gespielt hatte. Sie stockte, denn plötzlich schienen alle Dienstmädchen hier versammelt zu sein. Ihre Augen leuchteten leicht blau. Gefährlich… und nichts Gutes bringend.
Etwas Intuitives ließ Jureru zu Boden fallen, denn Elizabeths Tante hatte irgendwo her einen Dolch gezückt und wollte sie von hinten erdolchen. Auch ihre Augen leuchteten nun gefährlich blau.
„Wir müssen Sie in Sicherheit bringen…“, sprachen die Zombievampiressen gleichzeitig.
Jurerus Augen wurden schmaler und sie fixierte die nun nahekommenden Zombies.
“Dieser Mistkerl war auf alles vorbereitet…“, flüsterte sie und zog irgendwoher ihre kleine Messerklingen. Es hieße bitchfight.
Jureru war eindeutig in der Unterzahl, doch sie wusste, mit ihrer kraft war sie den Tussen überlegen. Mit einem kalten Lächeln hob sie die Hand, als wolle sie die nahenden Zombies aufhalten.
“Ich befehle Euch diesen Raum zu verlassen…“, doch die Zombies lachten kalt. Dasselbe kalte Lachen, was Masaru immer hatte.
Schön, wer nicht hören wollte, musste spüren. Das erste Dienstmädchen warf sich mit ausgestreckten Krallen auf sie. Jureru sprang in die Luft und ihr langer Rock schien wie ein Vorhang zu sein. Mit gezielten Handgriffen warf sie die ersten Messerklingen auf die Zombies und tötete diese. Es blieben nur noch ca. 40 wütende Dienstmädchen.
Kick hier, Kick da. Eins, zwei, drei Messerklingen und der schöne Boden war nur noch ein Sandteppich. Es war beinahe ein Kinderspiel und bald hatte sie die Zombiezahl auf das Minimum verkleinert. Dabei hatte sie nicht mal das schöne Kleid ruiniert. Doch wie sagt man so schön… Freu dich nicht zu früh. Jureru übersah das kleine Dienstmädchen, die sie von hinten überfiel und zu Boden riss. Ihre Krallen bohrten sich in Jurerus Oberarme, sie fühlte Blut fließen. Sie wurde unsanft hochgerissen und gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert. Krächzend zog sich Jureru hoch, hatte sich wieder schnell gefangen und wich noch rechtzeitig weiteren Krallenangriffen.
Das nächste Mal freunde ich mich mit Dienstmädchen an…, dachte sie und leckte sich das Blut von den Fingern. Normalerweise wären ihre Augen aufgeleuchtet, doch sie beherrschte sich so sehr, dass kein einziger Blutgeruch ihr Tier in ihr reizte. Manchmal tat es doch gut die eigenen Gefühle abzuschirmen.
“ Mein Zombie, was birgst du so bang dein Gesicht? -
Siehst Jureru, du, deine Krallen nicht!
Deine Krallen mit Blut und Asche? -
Das, Zombie, ist meine Rache“, zitierte sie den Erlkönig und schenkte dem nächsten Zombie eine wütende Miene, bevor sie sich aufeinander stürzten und das nächste Dienstmädchen ihren Kampf verlor. Die Anderen nutzten die Gelegenheit und ergriffen Jureru, die sich wehrte, doch diesmal waren sie geschickter und kurze Zeit später schmückte die rote, lange Gardine als Fessel um die junge Frau.
Die Zombiedienstmädchen zerrten die Gefesselte nun hinter sich her, während Jureru zappelte. Ihre Hände waren gefesselt und sie konnte diese keinen Millimeter benutzen. Sie wurde in Begleitung von sechs Mädchen abgeführt, als wäre sie eine Kriminelle, die zum elektrischen Stuhl gebracht wurde. Sie folgten dem langen Flur und Jureru wusste, dass sie ebenso an der großen Bogentreppe, die zu der Eingangshalle nach unten führte, vorbei gehen würde. Sie sammelte ihre Konzentration, das Gesicht bereits blass und schickte einen Illusionszauber auf die Dienstmädchen, die hinter ihr gingen. Es schien plötzlich, als wäre die Flurwand von der Seite auf die Zombies niedergeprasselt und zerquetschten die zwei Begleiterinnen wie von der Seite kommende Wände bei Indiana Jones. Nur noch vier Mädchen, die Jureru ins Gesicht schlugen und irgendetwas zu ihr fauchten. Sie nutzte die Gelegenheit und trat sie von sich weg. Die anderen Zwei donnerte sie wie mit einer unsichtbaren Welle von sich, sodass sie an den Maurungen der Marmortreppe gefährlich aufschlugen und dann tot auf den Boden der Eingangshalle landeten. Dadurch wurde die Aufmerksamkeit der Anwesenden in der Eingangshalle auf die große Treppe gelenkt.
Jureru wurde wieder erneut gegen die schon demolierte Wand geworfen und lag nun wieder keuchend am Boden. Sie konnte keinen einzigen Blick auf die Eingangshalle werfen. Die letzten Zwei Mädchen ergriffen sie und schleiften sie über den Boden, um weiter hastig an der Treppe vorbei zu gehen.
“Langsam hab ich euch satt…“, flüsterte Jureru und rappelte sich noch irgendwie auf. Nun waren sie langsam auf der Höhe der Treppe und sie konnte einen kurzen Blick in die Eingangshalle erhaschen. Sie sah die nun blutbefleckte Einganshalle, die viele Ascheberge und die noch kämpfenden Silhouetten. Sie glaubte tatsächlich einen Werwolf gesehen zu haben. Nun sammelte sie die letzten Kraftreserven und bündelte es zu einem mächtigen Zauber. Sie stellte sich genau die Illusion vor und als sie die Augen aufschlug, war es wie eine große Explosion, die den halben Flur zu Staub explodieren ließ. Durch die große Illusionswelle, wurden die zwei Zombies und sie in die Luft gejagt. Sie spürte wie sie durch die Luft flog. Ihre fesseln lösten sich langsam auf. Die Zombies wurden durch große Steine der Wände zu Hackfleisch verarbeitet. Jureru spürte wie sie auf den Marmortreppen aufschlug und anschließend wie ein Ball hinunterrollte. Die Explosion war wie ein lautes Gewitter gewesen und als sie die Augen aufschlug, konnte sie den Anfang der Treppe sehen, wobei ein großes Trümmerloch den Einblick auf sich zog.
Hahahahaha… Masaru wird so sauer sein… Hahahahaa, dachte sie und bewegte sich nicht, weil sie sich nicht bewegen konnte. Sie war verstaubt und ihr Kleid sah nun eher blau als lila aus. Der Flur, aus dem sie gekommen war, war eine Mischung aus Blut, Asche und weißem Staub. Es war ein neuer Zauber gewesen, den sie einige Monate erprobt hatte. Manchmal brauchte sie Glück, wenn sie etwas Explodieren ließ, denn bei den einigen Versuchen davor hatte sie sich beinahe selbst in die Luft gejagt, sodass sie einige Wochen lang wieder gesund gepflegt wurde. Heute war es zumindest knapp gewesen und sie schmunzelte kurz kalt, zufrieden. Sie schloss noch mal kurz die Augen, bevor sie sich langsam aufrappelte. Ein wenig kraftlos schaute sie sich um, lag auf den letzten Stufen der Treppe. Sie blieb sitzen und schaute nun zurück über die Schulter auf die eigentliche Eingangshalle. Inzwischen wurden auch die letzten Wachen getötet und sie konnte die Gestalten erkennen. Es waren tatsächlich Isamu, Daichi. Die Dritte im Bunde kannte sie jedoch nicht, es war eine Vampiresse.
“Herzlich willkommen. Schön, das ihr uns besuchen kommt. ‚Fühlt Euch wie zu Hause’ brauch ich Euch wohl nicht mehr anzubieten…“, begrüßte sie die Gruppe. Ihre Stimme klang für Jureru – was natürlich für die Drei neu sein musste – ziemlich kalt, aber man konnte einen leicht spöttischen und kläglichen Ton erhören. Sie drehte sich um, lehnte sich seitlich an das Geländer des Marmors und legte das Gesicht in die Hände. Sie starrte sie einfach an, ohne jegliche Gefühle zu zeigen, doch innerlich – innerlich freute sich nicht. Früher wäre sie wahrscheinlich in einem Heulkrampf zu Boden gegangen. Jetzt wirkte sie zwar schön, aber erschöpft. Der Zauber hatte sie verdammt viel Kraft abverlangt.
Plötzlich hörte man eilende Schritte. Elizabeth lief herein, warf sich vor Jureru und bedeckte sie in einer Umarmung.
„Der Graf ist nicht da! Verschwindet… Lasst sie in Ruhe… Sie hat nichts getan… Sie wird hier nur eingesperrt!“, rief Elizabeth und Jureru seufzte, sagte jedoch nichts.
„Nimmt alles, tut ihr nichts. Ihr könnt alles haben, aber lasst sie am Leben!“, schrie Elizabeth und lies Jureru los, sprang und versperrte Isamu, der ein Schwert hielt, den Weg. Jureru hörte die panischen Gedanken des Mädchens, was sich tapfer für ihr Leben einsetzte:
Wenn hier jemand sterben sollte, dann ich! Der Graf hat sie ausgenutzt und ihr Leben ausgelaugt! Sie verdient ein besseres Leben und das ist die Chance… Ich habe alles gesehen… Wie er ihr Blut raubte, sie bewusstlos machte… Bis gestern dachte ich… Doch… Er ist ein böser Vampir… Elizabeth streckte die Arme aus und schloss weinend die Augen.
Ihr Gedanke hatte Jureru verärgert, weil sie wusste, dass Isamu dies hören konnte.
“Elizabeth… schon in Ordnung… Ich kenne sie… Ich glaube, sie wollen uns besuchen…“, sprach Jureru wieder spöttisch im kalten Ton über diese Situation. Irgendwie… war sie ein wenig irritiert.
Ich glaube… Ich träume…
Elizabeth zitterte und musterte erst Isamu und dann ehrfürchtig den Wolf.
Sie… sie… ähneln den Illusionen! Genau… der Werwolf… und der Andere! Das sind die Geisterillusionen, die immer auftauchen, wenn sie spielt!, dachte Elizabeth und lächelte plötzlich.
Ju- Anzahl der Beiträge : 245
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Re: Schloss des Grafen
Daichi, Isamu und Rin wurden plötzlich überrascht ein riesiges gemetzel brach in der Halle aus, es schienen unendlich viele Gegner zu sein. Die Drei metzelten allerdings gekonnt alles nieder und Daichi wurde kaum verletzt. Dann - Die meisten Wachen waren bereits erledigt - sah Daichi sie: Jureru kämpfte auf der Treppe mit ein paar Dienstmädchen, die sie anscheinend gefesselt hatten. Plötzlich explodierten sie alle, hatte Jureru grade Magie benutzt? Daichi hoffte, dass Jureru es heil überstanden hatte, doch er hatte keine Zeit nachzusehen, da schon der nächste Wache ihn angriff. Auch Isamu und Rin schienen Jureru gesehen zu haben, die Wachen wollten diese Gelegenheit nutzen, doch Daichi riss die anderen beiden mit aus den Gedanken als er auf den Wachen losging. Die letzten Wachen waren endlich erledigt und dort, auf der untersten Stufe der Treppe, stand sie: Jureru, ihr Kleid war dreckig und sie schien ziemlich erledigt. Sie raffte sich auf und sagte: "Herzlich willkommen. Schön, das ihr uns besuchen kommt. ,Fühlt Euch wie zu Hause’ brauch ich Euch wohl nicht mehr anzubieten…" Jurerus Stimme klang ziemlich kalt, ungewohnt...Daichi war auf der einen Seite verwundert, auf der anderen Seite freute er sich riesig, dass sie es endlich geschafft hatten. Er dachte darüber nach warum wohl der Graf nicht kam und mitkämpfte. Irgendwie war er sogar enttäuscht..."Dem hätten wirs doch locker gezeigt!", dachte er im Stillen. Er war so in Gedanken, dass er den Rest wenig mitbekam. Er sah nur, dass ein Dienstmädchen anscheinend Angst um Jureru hatte und versuchte, sie zu verteidigen. Jureru beruhigte sie, dann sah das Dienstmädchen die Drei an und lächelte plötzlich. "Wo ist der Graf?", fragte Daichi unwillkürlich, "Ich hatte gehofft ihn zu treffen, wir haben mit ihm noch ein Hühnchen zu rupfen...", sagte er und lächelte, halb froh, halb hinterlistig.
Daichi- Anzahl der Beiträge : 141
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Re: Schloss des Grafen
Daichi, ruhig. Dem Graf werden wir noch früh genug zeigen, wo der Hammer hängt., sagte Isamu. Seine Stimme war wie immer recht kühl, dennoch voller Emotion. Rin klopfte sich den Staub von ihren Klamotten ab und sah dann das Geländer hoch. So hatte ich sie gar nicht in Erinnerung... Isamu ging zur Wand und ließ sich fallen, dann sah auch er hoch zu Jureru, sie hatte sich verändert, doch er hatte sich ebenfalls verändert, deswegen wunderte er sich nicht. Du scheinst dich hier ja prächtig eingelebt zu haben, Jureru. Scheint so, als hättest du damit nicht gerechnet. Aber glaub mir oder lass es bleiben. Die letzten 10 Jahre waren eine nahezu ewig andauernde Suche gewesen, und momentan macht es den Anschein, es sei überflüssig gewesen. Rin trat gelangweilt den Staub durch die Luft und hatte ungewollt zugehört. Rin wollte Isamu tröstend in den Arm nehmen, doch kurz vor ihm zuckte sie und blieb stehen. Dazu hatte ich dir bereits was gesagt und gerade du solltest wissen,, dass ich das Blut jeder Kreatur kontrollieren kann, aber nur ungern Gebrauch davon mache. Rin wurde aus dem magischen Griff gelöst und sie nickte. Sie distanzierte sich von ihm und setzte sich auf eine Treppenstufe.
Isamu- Anzahl der Beiträge : 276
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Re: Schloss des Grafen
Der Schock war lähmend gewesen, beinahe unerträglich. Sie konnte sich kaum bewegen, geschweige denn Reden. Erst nach und nach löste sich diese Schwere auf und sie schaute Daichi und Isamu nach und nach an. Endlich begriff sie die Realität, nach der sie sich alle Tage in diesem Schloss gesehnt hatte. Jedes Mal, wenn sie das Requiem gespielt hatte. Sie wahrte die guten Erinnerungen in ihren Illusionen, die Elizabeth ständig beobachtet hatte. Nach zehn Jahren Einsamkeit endete ihr Requiem und sie kehrte nun Stück für Stück zurück in die Realität, aus der sie durch dieses idyllische Schloss herausgezogen wurde.
Du scheinst dich hier ja prächtig eingelebt zu haben, Jureru. Scheint so, als hättest du damit nicht gerechnet. Aber glaub mir oder lass es bleiben. Die letzten 10 Jahre waren eine nahezu ewig andauernde Suche gewesen, und momentan macht es den Anschein, es sei überflüssig gewesen, hatte Isamu gedacht und ihr Blick blieb auf ihm hängen. Zum ersten Mal waren Worte verletzend. Sie ließ sich zehn Jahre von Masaru demütigen, überhörte immer die Worte, mit denen der Graf ihr Inneres einsperrte. Endlich, nach zehn qualvollen Jahren kamen Personen, die ihr am meisten gelegen hatten. Die sie liebte. Plötzlich löste sich diese kalte Mauer um sie und Tränen stiegen ihr hoch, die sie nur den „Menschen“ verborgen hatte, die diese sehen durften. Sie sah nur noch verschwommen, doch ihre Stimme war kalt und so… schmerzvoll. Es war eher ein flüstern, ein flüstern einer Jureru, die zehn Jahre lang versteckt worden war.
“Zehn qualvolle Jahre. Zehn qualvolle Jahre… Ich habe euch so vermisst… so vermisst… Jeden Tag habe ich gehofft, diesem Käfig zu entkommen… Ich hatte alles versucht… Ich wurde genauso wie Kuroi… Ich hätte mich lieber von dem Turm in den Tod gestürzt, aber…“, brach sie ab und warf sich vor Isamu und weinte diese Tränen, die sie zehn Jahre lang unterdrückt hatte. Sie riss sich die Ärmel von den Oberarmen und zeigte nun die schmerzhaften Narben, die sich über ihre Haut streckten und kein Ende nehmen wollten.
“Zehn qualvolle Jahre voller Schmerz und alles… alles für euch…für dich“, sie wollte Isamu umarmen, doch sie hielt inne, als würde sie ihn damit verletzten, stattdessen sank sie zu Boden, stützte sich mit den Händen auf den Boden ab und schaute auf die schmutzigen Fliesen. Tränen tropften in die Asche und vermischten sich zu einer klumpigen Masse. Die ganzen Narben waren über ihren Armen und ihrem Rücken, als Masaru sie in einen Kerker voller wahnsinniger Vampire geworfen hatte. Sie sollte in der Überzahl kämpfen lernen, stattdessen war sie beinahe gestorben. Hätte man sie da nicht rechtzeitig herausgeholt, wäre sie wahrscheinlich tot und Isamu der neue Diener.
Elizabeth starrte Jureru an, als würde sie einen anderen Menschen sehen. Das junge Dienstmädchen lebte hier erst einige Jahre, daher kannte sie die offene Jureru nicht, die vor anderen weinte, wenn es ihr schlecht ging – überhaupt hatte sie so noch nie gesehen.
Ich habe sie noch nie so gesehen…
“ Der Graf… ist verreist… gestern…“, hatte das Mädchen zu Daichi gesagt und musterte den Werwolf. Sie hatte Angst natürlich hatte sie noch nie einen gesehen.
Wie sagt man so schön… Staunt man etwas an, kommt es doppelt oder dreifach zurück.
“Ich habe euch so vermisst…“, flüsterte Jureru wieder und schloss die Augen. Da sie auf den Boden starrte, wurde ihr blasses Gesicht genauso wie ihr erstes ehrliches Lächeln nach zehn Jahren durch die Haare verdeckt.
Du scheinst dich hier ja prächtig eingelebt zu haben, Jureru. Scheint so, als hättest du damit nicht gerechnet. Aber glaub mir oder lass es bleiben. Die letzten 10 Jahre waren eine nahezu ewig andauernde Suche gewesen, und momentan macht es den Anschein, es sei überflüssig gewesen, hatte Isamu gedacht und ihr Blick blieb auf ihm hängen. Zum ersten Mal waren Worte verletzend. Sie ließ sich zehn Jahre von Masaru demütigen, überhörte immer die Worte, mit denen der Graf ihr Inneres einsperrte. Endlich, nach zehn qualvollen Jahren kamen Personen, die ihr am meisten gelegen hatten. Die sie liebte. Plötzlich löste sich diese kalte Mauer um sie und Tränen stiegen ihr hoch, die sie nur den „Menschen“ verborgen hatte, die diese sehen durften. Sie sah nur noch verschwommen, doch ihre Stimme war kalt und so… schmerzvoll. Es war eher ein flüstern, ein flüstern einer Jureru, die zehn Jahre lang versteckt worden war.
“Zehn qualvolle Jahre. Zehn qualvolle Jahre… Ich habe euch so vermisst… so vermisst… Jeden Tag habe ich gehofft, diesem Käfig zu entkommen… Ich hatte alles versucht… Ich wurde genauso wie Kuroi… Ich hätte mich lieber von dem Turm in den Tod gestürzt, aber…“, brach sie ab und warf sich vor Isamu und weinte diese Tränen, die sie zehn Jahre lang unterdrückt hatte. Sie riss sich die Ärmel von den Oberarmen und zeigte nun die schmerzhaften Narben, die sich über ihre Haut streckten und kein Ende nehmen wollten.
“Zehn qualvolle Jahre voller Schmerz und alles… alles für euch…für dich“, sie wollte Isamu umarmen, doch sie hielt inne, als würde sie ihn damit verletzten, stattdessen sank sie zu Boden, stützte sich mit den Händen auf den Boden ab und schaute auf die schmutzigen Fliesen. Tränen tropften in die Asche und vermischten sich zu einer klumpigen Masse. Die ganzen Narben waren über ihren Armen und ihrem Rücken, als Masaru sie in einen Kerker voller wahnsinniger Vampire geworfen hatte. Sie sollte in der Überzahl kämpfen lernen, stattdessen war sie beinahe gestorben. Hätte man sie da nicht rechtzeitig herausgeholt, wäre sie wahrscheinlich tot und Isamu der neue Diener.
Elizabeth starrte Jureru an, als würde sie einen anderen Menschen sehen. Das junge Dienstmädchen lebte hier erst einige Jahre, daher kannte sie die offene Jureru nicht, die vor anderen weinte, wenn es ihr schlecht ging – überhaupt hatte sie so noch nie gesehen.
Ich habe sie noch nie so gesehen…
“ Der Graf… ist verreist… gestern…“, hatte das Mädchen zu Daichi gesagt und musterte den Werwolf. Sie hatte Angst natürlich hatte sie noch nie einen gesehen.
Wie sagt man so schön… Staunt man etwas an, kommt es doppelt oder dreifach zurück.
“Ich habe euch so vermisst…“, flüsterte Jureru wieder und schloss die Augen. Da sie auf den Boden starrte, wurde ihr blasses Gesicht genauso wie ihr erstes ehrliches Lächeln nach zehn Jahren durch die Haare verdeckt.
Ju- Anzahl der Beiträge : 245
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Re: Schloss des Grafen
Isamu nahm Jureru in den Arm und sagte Scheint als sei die alte Jureru wieder da. Ich... nein, WIR holen dich hier raus, keine Angst. Dieser ach so tolle Graf wird noch dafür bezahlen, was er dir angetan hat. Er sah Rin währenddessen an und sagte Rin, ich möchte dich bitten, vorsichtig zu sein, sollte der Graf hier auftauchen. Immerhin hast du eigentlich nicht wirklich etwas mit der Sache zu tun. Rin wusste genau was er meinte. Ja, Herr, ich werde mich nicht in den Kampf einmischen. Isamu lächelte sie an und sagte Gut. Wir wollen ja kein Blut Unschuldiger vergießen. Dann sah er Jureru an und fragte sie in Gedanken, dass auch wirklich nur sie ihn hörte Wann kommt denn der nette Herr Graf wieder? Ich möchte ihm auf meine Weise für seine "Gastfreundschaft" dir gegenüber danken. Isamu hatte in den letzten 10 Jahren neben der Suche so verdammt viel trainiert, dass er genau wusste das dieser Graf spätestens nach der Begegnung mit Isamu sterben würde.
Isamu- Anzahl der Beiträge : 276
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Re: Schloss des Grafen
"Ok, wir finden den schon noch...Du siehst verängstigt aus. Ist es, weil ich ein Werwolf bin? Keine Angst, ich bin nicht so brutal wie ich aussehe.", sagte Daichi und lächelte Elizabeth beruhigend zu.
"Isamu und Rin könnens bestätigen."
"Isamu und Rin könnens bestätigen."
Daichi- Anzahl der Beiträge : 141
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Re: Schloss des Grafen
Jureru wischte sich die Tränen weg und löste sich von der Umarmung. Es war irgendwie ungewohnt gewesen denn zehn Jahre lang wurde sie eher wie eine Marionette als eine Person mit Gefühlen behandelt. Sie setzte sich auf den Boden neben Isamu und legte den Kopf auf die Knie.
“Ich… habe noch nie ein Wesen wie dich gesehen!“, sagte die fünfzehnjährige und trat heran, um vorsichtig ihre Hand nach ihm auszustrecken, zögerte und verbeugte sich letztendlich respektvoll.
“Ich bin Elizabeth und bin eine der Dienstmädchen!“, stellte sie sich vor.
“ Wann kommt denn der nette Herr Graf wieder? Ich möchte ihm auf meine Weise für seine "Gastfreundschaft" dir gegenüber danken“, sprach Isamu und Jureru seufzte. Sie überlegte, ob sie ihnen allen irgendetwas von den Plänen erzählen sollte, wusste, dass es sie noch mehr ärgern wird. Ihre Augen hingen auf Rin und sie überlegte, ob es das Mädchen von damals war.
Ich weiß nicht wann er zurück kommt. Er sagt es niemanden. Er kommt und geht wann er will. Manchmal ist er nur ein Tag weg, manchmal Wochen, antwortete sie und schaute wieder auf den Boden, erhob sich und klopfte sich den Staub aus dem Kleid, das nun wieder lila schien.
Er wollte mich wieder unter einer Bedingung freilassen, damit ich wie Kuroi rumreise, aber…, begann sie den Gedanken und endete.
“Braucht ihr irgendetwas? Ich habe zwar die gesamte Dienerschaft erledigt, aber…“, sie wand sich um zu Elizabeth, die sie nun groß anschaute.
“Ich weiß… In einigen Jahren wäre ich ebenso… Ich bezweifle, dass es überhaupt meine Familie war…“, das kleine Mädchen wand sich ab und schritt durch die Trümmer in den nächsten Raum.
“Ich… habe noch nie ein Wesen wie dich gesehen!“, sagte die fünfzehnjährige und trat heran, um vorsichtig ihre Hand nach ihm auszustrecken, zögerte und verbeugte sich letztendlich respektvoll.
“Ich bin Elizabeth und bin eine der Dienstmädchen!“, stellte sie sich vor.
“ Wann kommt denn der nette Herr Graf wieder? Ich möchte ihm auf meine Weise für seine "Gastfreundschaft" dir gegenüber danken“, sprach Isamu und Jureru seufzte. Sie überlegte, ob sie ihnen allen irgendetwas von den Plänen erzählen sollte, wusste, dass es sie noch mehr ärgern wird. Ihre Augen hingen auf Rin und sie überlegte, ob es das Mädchen von damals war.
Ich weiß nicht wann er zurück kommt. Er sagt es niemanden. Er kommt und geht wann er will. Manchmal ist er nur ein Tag weg, manchmal Wochen, antwortete sie und schaute wieder auf den Boden, erhob sich und klopfte sich den Staub aus dem Kleid, das nun wieder lila schien.
Er wollte mich wieder unter einer Bedingung freilassen, damit ich wie Kuroi rumreise, aber…, begann sie den Gedanken und endete.
“Braucht ihr irgendetwas? Ich habe zwar die gesamte Dienerschaft erledigt, aber…“, sie wand sich um zu Elizabeth, die sie nun groß anschaute.
“Ich weiß… In einigen Jahren wäre ich ebenso… Ich bezweifle, dass es überhaupt meine Familie war…“, das kleine Mädchen wand sich ab und schritt durch die Trümmer in den nächsten Raum.
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Re: Schloss des Grafen
Isamu konnte sich glatt denken, was Jureru dachte als ihr Blick auf Rin fiel. Ja, das ist das Mädchen von damals. Ich tat es auf ihren Wunsch, als sie im Sterben lag. Ich hab in den 10 Jahren vieles getan, worauf ich nicht stolz bin, aber darauf, das ich ihr mit einer neuen Existenz das Leben gerettet habe, darauf bin ich stolz. Er war leicht verwirrt, dann sagte er Wir werden hier warten, bis der Graf auftaucht. Und an seiner Stelle würde ich das in der nächsten Zeit tun, andernfalls... Isamu ließ etwas Blut auf etwas Staub fallen, schloss die Augen und ließ kurz eine Kreatur aus Staub erscheinen, gelenkt von Isamu durch das Blut. Solange ihr noch Blut in eurem Körper habt, könnt ihr in meiner Anwesendheit nicht sterben, sollte euer Blut allerdings restlos aus dem Körper fließen... Er ballte seine Hand und das Blut wurde aus dem Staubwesen entfernt. Daraufhin fiel es zusammen. ...werdet ihr ein mächtiges Problem haben...
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Re: Schloss des Grafen
Achso, dachte Jureru und wand sich ab. Sie sammelte wieder ihre Ärmel auf und zog sie drüber, um die Narben zu verdecken. Dann schritt sie Elizabeth hinterher und betrat den großen Raum, wo kleine Tische standen, an die man sich setzen konnte. Es sah nach einem großen Esszimmer aus, war aber doch undefinierbar.
aber dafür hätte ich ihn heiraten sollen…, beendete sie den Gedanken von davor und sah Elizabeth stehen, als hätte sie gerade irgendeinen Befehl erledigt. Im Grunde hatte sie einfach irgendetwas serviert, was sie hinter zahlreichen Tabletts versteckte.
Jureru setzte sich, als hätte sie keine Kraft, doch irgendwie konnte sie es immer noch nicht fassen, was hier geschah.
aber dafür hätte ich ihn heiraten sollen…, beendete sie den Gedanken von davor und sah Elizabeth stehen, als hätte sie gerade irgendeinen Befehl erledigt. Im Grunde hatte sie einfach irgendetwas serviert, was sie hinter zahlreichen Tabletts versteckte.
Jureru setzte sich, als hätte sie keine Kraft, doch irgendwie konnte sie es immer noch nicht fassen, was hier geschah.
Ju- Anzahl der Beiträge : 245
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Re: Schloss des Grafen
"Isamu? Rin?", wand sich Daichi zu den anderen beiden. "Habt ihr den Kampf gut überstanden? Waren ja nicht gerade wenige."
Daichi- Anzahl der Beiträge : 141
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Re: Schloss des Grafen
Isamu und Rin sahen beide Daichi an. Leichtigkeit, als hätte ich mir etwas dabei getan..., sagte Isamu mit seiner kühlen Stimme, die er sich innerhalb der letzten 4 Jahre angeeignet hatte. Ich wurde zwar verletzt, aber nicht all zu schlimm. Ist schon okay. Danke das du nachgefragt hast., sagte Rin zu Daichi. Sie fing an zu lächeln. Ich fühl mich nicht wohl bei der Sache. Ein Erfolg fühlt sich irgendwie anders an....
Isamu- Anzahl der Beiträge : 276
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Re: Schloss des Grafen
"Gut, ich habs auch heil überstanden. Nichts zu danken, Rin. Wollen wir zu den anderen beiden gehen?"
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Re: Schloss des Grafen
Elizabeth musterte die junge Frau, legte ihren Kopf schief und schritt auf Jureru zu.
“Ist alles in Ordnung?“, fragte das Mädchen und die Vampiresse zuckte kurz zusammen.
“Nein, mir geht es gut!“, sagte sie in ihrem typischen kalten Ton, den sie sich angewöhnt hatte. Es würde wohl erst dauern, bis sie völlig aufgetaut sein würde.
“Ich habe noch nie einen Werwolf gesehen!“, flüsterte Elizabeth schwärmend und ihre Augen leuchteten.
“Ist alles in Ordnung?“, fragte das Mädchen und die Vampiresse zuckte kurz zusammen.
“Nein, mir geht es gut!“, sagte sie in ihrem typischen kalten Ton, den sie sich angewöhnt hatte. Es würde wohl erst dauern, bis sie völlig aufgetaut sein würde.
“Ich habe noch nie einen Werwolf gesehen!“, flüsterte Elizabeth schwärmend und ihre Augen leuchteten.
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Re: Schloss des Grafen
Allmählich standen auch Rin und Isamu auf und gingen in den anderen Raum. Isamu setzte sich auf einen Stuhl und Rin setzte sich neben ihn. Rin, wir bleiben nicht lange. Wenn der Graf nicht in der nächsten Zeit auftaucht, gehen wir. Ich... ich fühl mich nicht wohl bei all dem hier, ich will Jureru aber auch nicht im Stich lassen... Isamu schien verzweifelt zu sein. Er wollte einfach nur weg hier. Dieses Schloss war ihm nicht geheuer.
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Re: Schloss des Grafen
Rin und Isamu gingen den anderen hinterher und auch Daichi folgte ihnen. Als er in den Raum kam sah er, dass Elizabeth ihn anlächelte. Erfreut lächelte er zurück und setzte sich hin. Er dachte nach. Waren sie wirklich sicher hier? Immerhin wusste keiner wann der Graf zurückkommen würde. Er könnte sie überraschen. "Einer muss nachts Wache schieben. Wir wissen nicht, ob er uns nicht sonst überrascht.", sagte Daichi.
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Re: Schloss des Grafen
Ja, ich wollte das auch gerade vorschlagen. Wenn ihr nichts dagegen habt übernehme ich die erste Schicht. Isamu wartete auf eine Antwort, doch egal wie sie ausfallen würde, er würde sie übernehmen.
Isamu- Anzahl der Beiträge : 276
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Re: Schloss des Grafen
"Gut.", sagte Daichi, "Dann übernehm ich die zweite, Jureru die dritte und Rin die vierte. Vielleicht sollten wir Rins Schicht ein wenig verkürzen, sie ist noch jung."
Daichi- Anzahl der Beiträge : 141
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Re: Schloss des Grafen
Jureru saß wie eine versteinerte Statue am Tisch, ihr zartes Gesicht lag auf der blassen Handfläche und sie starrte mit leeren Augen die gegenüberliegende Wand an. Sie spürte dieses Brennen auf der Schulter, das von dem Tattoo ausging. Manchmal war das Brennen so stark, dass es dunkelblau leuchtete. Zum Glück nicht, denn sie wollte nicht, dass die anderen Reisenden von diesem „Siegel“ erfuhren.
“Ich kann Rin gerne die Gesellschaft leisten! Wenn es nötig ist, kann ich auch alle übernehmen… Ich bin immer noch allen in diesem Schloss unterstellt und es wäre meine Ehre euch zu dienen!“, sie verbeugte sich. Jureru zuckte leicht zusammen und erhob sich.
“Wo sind wir? Ich meine… Wo steht das Schloss... Ich würde gern diesen Ort verlassen… Zu lange wurde ich hier festgehalten und ich will nicht die Zeit vergeuden, die wir hier verbringen. Kuroi hat eine Skizze der Räume gemacht…“, sprach sie in einer gewählten Wortweise, die sie früher nicht gepflegt hatte. Ja, die Zeit hat sie verändert und es schien, dass sie ihre aggressive Seite gezähmt hatte. So wirkte sie ein wenig weiser und ernster, als hätte sie endlich begriffen, dass sie erwachsen werden sollte. Das ist sie nun endlich geworden, sie wusste nun, was es hieß Verantwortung zu übernehmen. Sie zog das schwarze Büchlein heraus und öffnete es. Sie blätterte wie immer die Seiten durch. Es gab ein paar Seiten, die noch mit dem Schützungszauber belegt waren. Das Buch war wie ein Code, den man knacken musste, um zu lesen. Heute konzentrierte sie sich auf den Plan des Schlosses, doch plötzlich verweilte sie. Eine Seite war unverschlüsselt gewesen. Sie hatte damals alles versucht, aber nie hatte sie den Zauber gebrochen. Sie bemerkte sie Blutflecken auf der Seite und es schien, als würde ein kleines Spinnennetz den Illusionszauber lösen. Sie strich vorsichtig das Blut, das langsam vertrocknet war, über das gelbliche Papier und sah zu, wie sich der Eintrag zeigte. Neugierig überflog sie die Zeilen und Wort für Wort löste sich das letzte Puzzelstück dieses Buches, das sie seit zehn Jahren enträtselte.
Sie blickte auf und starrte Daichi an.
“Vergessen wir den Plan… Daichi? Hast du inzwischen das letzte Schwert gefunden? Denn bevor wir es nicht haben, dürfen wir den Grafen nicht töten…“, sagte sie und begann den Anderen den Eintrag vorzulesen. Sie pausierte und klappte das Buch zu.
“Das Schicksal mischt die Karten, aber das Spiel… DAS spielen wir!“
“Ich kann Rin gerne die Gesellschaft leisten! Wenn es nötig ist, kann ich auch alle übernehmen… Ich bin immer noch allen in diesem Schloss unterstellt und es wäre meine Ehre euch zu dienen!“, sie verbeugte sich. Jureru zuckte leicht zusammen und erhob sich.
“Wo sind wir? Ich meine… Wo steht das Schloss... Ich würde gern diesen Ort verlassen… Zu lange wurde ich hier festgehalten und ich will nicht die Zeit vergeuden, die wir hier verbringen. Kuroi hat eine Skizze der Räume gemacht…“, sprach sie in einer gewählten Wortweise, die sie früher nicht gepflegt hatte. Ja, die Zeit hat sie verändert und es schien, dass sie ihre aggressive Seite gezähmt hatte. So wirkte sie ein wenig weiser und ernster, als hätte sie endlich begriffen, dass sie erwachsen werden sollte. Das ist sie nun endlich geworden, sie wusste nun, was es hieß Verantwortung zu übernehmen. Sie zog das schwarze Büchlein heraus und öffnete es. Sie blätterte wie immer die Seiten durch. Es gab ein paar Seiten, die noch mit dem Schützungszauber belegt waren. Das Buch war wie ein Code, den man knacken musste, um zu lesen. Heute konzentrierte sie sich auf den Plan des Schlosses, doch plötzlich verweilte sie. Eine Seite war unverschlüsselt gewesen. Sie hatte damals alles versucht, aber nie hatte sie den Zauber gebrochen. Sie bemerkte sie Blutflecken auf der Seite und es schien, als würde ein kleines Spinnennetz den Illusionszauber lösen. Sie strich vorsichtig das Blut, das langsam vertrocknet war, über das gelbliche Papier und sah zu, wie sich der Eintrag zeigte. Neugierig überflog sie die Zeilen und Wort für Wort löste sich das letzte Puzzelstück dieses Buches, das sie seit zehn Jahren enträtselte.
Sie blickte auf und starrte Daichi an.
“Vergessen wir den Plan… Daichi? Hast du inzwischen das letzte Schwert gefunden? Denn bevor wir es nicht haben, dürfen wir den Grafen nicht töten…“, sagte sie und begann den Anderen den Eintrag vorzulesen. Sie pausierte und klappte das Buch zu.
“Das Schicksal mischt die Karten, aber das Spiel… DAS spielen wir!“
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Re: Schloss des Grafen
"Danke, dass du uns helfen möchtest, Elizabeth.", sagte Daichi und lächelte sie an. "Wo sind wir? Ich meine… Wo steht das Schloss... Ich würde gern diesen Ort verlassen… Zu lange wurde ich hier festgehalten und ich will nicht die Zeit vergeuden, die wir hier verbringen. Kuroi hat eine Skizze der Räume gemacht…“, sagte Jureru und nahm das Kurois schwarzes Buch hervor. Sie blätterte drin rum und sagte dann zu Daichi: “Vergessen wir den Plan… Daichi? Hast du inzwischen das letzte Schwert gefunden? Denn bevor wir es nicht haben, dürfen wir den Grafen nicht töten…“, dann begann sie den Anderen den Eintrag vorzulesen. Sie pausierte und klappte das Buch zu.
“Das Schicksal mischt die Karten, aber das Spiel… DAS spielen wir!“ "Das Honjo Masamune...", antwortete Daichi nachdenklich, "Wir haben in den zehn Jahren nur nach dir gesucht, nicht nach dem Schwert. Ich weiß, dass Luzifer es hat, was bedeutet....Wir müssen in die Hölle! Es wird Zeit auf diesen merkwürdigen Traum zu hören und die Herausforderung anzunehmen! Aber zuerst müssen wir den Alchemisten finden, ohne seinen Trank verglühen wir dort unten. Es wird nicht leicht sein und wir müssen aufpassen, dass der Graf uns nicht findet wenn wir auf dem Weg sind. Das Erste was er feststellen wird wenn er hier ist, wird sein, dass du fehlst, Jureru. Er wird sich sicher auf die Suche begeben. Er darf uns nicht finden, denn bekämpfen dürfen wir ihn ja nicht. Wir müssen wirklich aufpassen, dass wir ihm nicht begegnen. Aber was ist mit dir, Elizabeth? Würdest du alleine hierbleiben wäre es gefährlich, da wir nicht wissen was der Graf vor Wut zerstört oder wen er vor Wut tötet oder töten lässt. Du solltest mitkommen, es wird zwar eine gefährliche Reise aber du bist ja nicht allein. Wir werden dich beschützen und dir wohlmöglich auch das kämpfen beibringen, wenn wir dazu Zeit finden. Oder was sagt ihr dazu? Ich hab kein Bock, dass der Graf sie foltert um rauszufinden wo wir sind. Geschweigedenn, sie tötet, ob vor Wut oder weil sie nichts sagt!" Daichis Stimme wurde lauter bei diesem schrecklichen Gedanken und es war ihm im Nachhinein peinlich, dass er so die Beherrschung verloren hatte. Was sollten die anderen jetzt nur von ihm denken?
“Das Schicksal mischt die Karten, aber das Spiel… DAS spielen wir!“ "Das Honjo Masamune...", antwortete Daichi nachdenklich, "Wir haben in den zehn Jahren nur nach dir gesucht, nicht nach dem Schwert. Ich weiß, dass Luzifer es hat, was bedeutet....Wir müssen in die Hölle! Es wird Zeit auf diesen merkwürdigen Traum zu hören und die Herausforderung anzunehmen! Aber zuerst müssen wir den Alchemisten finden, ohne seinen Trank verglühen wir dort unten. Es wird nicht leicht sein und wir müssen aufpassen, dass der Graf uns nicht findet wenn wir auf dem Weg sind. Das Erste was er feststellen wird wenn er hier ist, wird sein, dass du fehlst, Jureru. Er wird sich sicher auf die Suche begeben. Er darf uns nicht finden, denn bekämpfen dürfen wir ihn ja nicht. Wir müssen wirklich aufpassen, dass wir ihm nicht begegnen. Aber was ist mit dir, Elizabeth? Würdest du alleine hierbleiben wäre es gefährlich, da wir nicht wissen was der Graf vor Wut zerstört oder wen er vor Wut tötet oder töten lässt. Du solltest mitkommen, es wird zwar eine gefährliche Reise aber du bist ja nicht allein. Wir werden dich beschützen und dir wohlmöglich auch das kämpfen beibringen, wenn wir dazu Zeit finden. Oder was sagt ihr dazu? Ich hab kein Bock, dass der Graf sie foltert um rauszufinden wo wir sind. Geschweigedenn, sie tötet, ob vor Wut oder weil sie nichts sagt!" Daichis Stimme wurde lauter bei diesem schrecklichen Gedanken und es war ihm im Nachhinein peinlich, dass er so die Beherrschung verloren hatte. Was sollten die anderen jetzt nur von ihm denken?
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Re: Schloss des Grafen
Egal wer mitkommt oder wer es sein lässt, wir sollten uns allmählich auf den Weg machen., sagte Isamu und sah in die Runde. Rin fehlte. Erst machte er sich keine Sorgen, doch dann wunderte er sich das sie noch nicht wieder da war. Er ging langsam Richtung Haupttor und sah, wie Rin gerade das Schloss verließ. Als er ihr folgte war von ihr keine Spur mehr zu sehen. Er ging zurück zu den anderen und sagte: Ihr verlasst das Schloss am besten sofort. Passt aber auf euch auf. Ich bleibe hier und warte auf Rin, sie ist plötzlich verschwunden. Isamu wurde langsam unruhig und merkte, das er vorlauter Unruhe anfing zu zittern. Ich hoffe dir ist nichts passiert, Rin.
Rin lief durch den Wald. Tränen floßen ihr über die Wange, sie wollte einfach nur noch weg vom Schloss. Kaum war sie nach draußen gegangen wurde sie von einem infizierten Vampir gebissen und fühlte sich nach dem Biss sofort schwach und merkwürdig. Ich kann nicht bei ihnen bleiben, ich bin eine zu große Gefahr. Und es hätte sich wahrscheinlich eh kaum jemand um mich gekümmert. Sie fiel auf die Knie. Ihr Zorn und ihre Verzweiflung beschleunigten ihre Verwandlung nur. Sie hielt sich die Hände vors Gesicht und sah, wie diese von einem Panzer umschlungen wurden. Ihr Rücken brannte höllisch und mit einem stechenden Schmerz schossen zwei knöcherne Flügel aus dem Rücken. Ihr Körper wurde ebenfalls teilweise von einem Panzer überzogen. Nachdem die Verwandlung vollendet war sah sie in den Himmel und fing an, hinterhältig zu lachen. Ich habe mich davor gefürchtet, was passiert, aber dass es sich so gut anfühlt hätte ich nie gedacht. Ich werde Rache an Isamu nehmen, Rache dafür, dass er mich in der letzten Zeit ignoriert hat, Rache dafür, dass er mich nicht beschützt hat. Sie wand sich um und ging langsam aber sicher wieder zurück ins Schloss.
Rin lief durch den Wald. Tränen floßen ihr über die Wange, sie wollte einfach nur noch weg vom Schloss. Kaum war sie nach draußen gegangen wurde sie von einem infizierten Vampir gebissen und fühlte sich nach dem Biss sofort schwach und merkwürdig. Ich kann nicht bei ihnen bleiben, ich bin eine zu große Gefahr. Und es hätte sich wahrscheinlich eh kaum jemand um mich gekümmert. Sie fiel auf die Knie. Ihr Zorn und ihre Verzweiflung beschleunigten ihre Verwandlung nur. Sie hielt sich die Hände vors Gesicht und sah, wie diese von einem Panzer umschlungen wurden. Ihr Rücken brannte höllisch und mit einem stechenden Schmerz schossen zwei knöcherne Flügel aus dem Rücken. Ihr Körper wurde ebenfalls teilweise von einem Panzer überzogen. Nachdem die Verwandlung vollendet war sah sie in den Himmel und fing an, hinterhältig zu lachen. Ich habe mich davor gefürchtet, was passiert, aber dass es sich so gut anfühlt hätte ich nie gedacht. Ich werde Rache an Isamu nehmen, Rache dafür, dass er mich in der letzten Zeit ignoriert hat, Rache dafür, dass er mich nicht beschützt hat. Sie wand sich um und ging langsam aber sicher wieder zurück ins Schloss.
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