Sammelort der Seelen o.O
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Sammelort der Seelen o.O
(Der Name ist ja behindert. So und jetzt kommt mein eigentlicher 9 Seiten Word. xD)
Jureru rannte durch die wüstenähnliche Gegend, roch den ekligen Geruch des Schwefels. Sie spürte durch ihre Beine, wie in der Ferne zahlreiche Dämonentruppen irgendwo rumgeisterten. Isamu hatte vorhin wahrscheinlich alle Dämonen weggeschickt. Als sie gerade um einen kleinen Vulkanfelsen bog, sah sie es. Der Hang führte sie zu einem Sammelort ähnlichen Platz, bei dem hunderte von Dämonen standen. Sie zog ihre Waffe. Es würde ein Kampf werden.
Es war ein Kampf um Leben und Tod. Doch was hatte Jureru vom Leben? Sie opferte gerade ihr eigenes, um einerseits ein anderes zu retten (Kuroi), zuzüglich ihres zu befreien. Doch warum sollte sie sich Mühe geben, die Freiheit zu erkämpfen, wenn es sich für nichts lohnte? Vielleicht sollte sie es einfach lassen und zurück in das zerstörte Schloss zurückkehren. Masaru würde sie zwar deftig bestrafen, sie vielleicht einsperren. Später würde sie ihn heiraten und anschließend ein Leben eines Eisbrockens führen. Anderseits würde nun auch Isamu sie verfolgen, die anderen töten.
Nein, sie würde lieber sterben oder in dieser Hölle schmoren. Sie musste Elizabeth und Kuroi befreien, Daichi das Schwert holen. Isamus Schicksal lag gerade wie ein trüber Schleier vor den Augen…. Versprechen, die sie einlösen würde, vielleicht auch mit ihrer Seele und mit ihrem Leben. Da zog sie den Tod vor.
Jurerus Bewegungen wurden schneller und härter, nachdem sie den Hang herunter gerannt war und sich in die Masse stürzte. Sie massakrierte die Dämonen, sie weinte aus Verzweiflung, kämpfte mit der Angst zu sterben. Das Blut spritzte Regelrecht wie Regen, verätzte ihre Kleidung. Nichts hielt sie davon ab.
“Ka...kazumi!“, hörte sie in der Ferne und schaute sich um, trat die Wesen weg. Hoffnung stieg in ihr auf, Elizabeth musste also hier in der Nähe sein. Plötzlich konnte sie einen schwarzweißen Fleck erkennen. Jurerus Gesicht war von Tränen durchnässt, sie hatte geweint, doch für einen kurzen Moment brannte die kleine Hoffnungsflamme in ihr. Da sah sie, Elizabeth, völlig fertig und angekettet in den Armen eines riesigen, fetten Dämonwächters. Sie glaubte eine dunkelgekleidete Gestalt gesehen zu haben, doch sie waren alleine. Auf dem Hang hatte sie den Platz überblickt. Sie hatte die geisterähnlichen Gestalten gesehen, die in Ketten angelegt zusammengescharrt worden waren. Mitten im Platz befand sich ein Portähnlicher Durchgang, durch den alles gehetzt wurde.
“Ich befreie dich Elizabeth, halte durch!“, schrie sie und begann sich den Weg nach vorne frei zu kämpfen. Irgendetwas segelte auf ihren Kopf zu und sie duckte sich, wich einem Axtschlag aus. Dabei trat sie mehrere Dämonen weg und sprang auf den Fetten, der sie mit der Axt erwischen wollte. So auf dem Typen, konnte sie die Gegend sehr gut überblicken. Es wimmelte nur von Dämonen, also würde sie später so oder so sterben. Sie brauchte einen anderen Plan.
Wegen dem Fahrgast auf den Schultern, wurde plötzlich der Fette von seinen Mitdämonen attackiert. Durch das Schwanken krallte sich Jureru in das felsige Fleisch des Riesen und sah, wie Elizabeth wie die anderen Toten zum Portal geschliffen wurde. Sie schrie und kämpfte um sich. Verzweiflung stieg in Jureru und sie sprang mehrere Meter über die Köpfe der Dämonen, die versuchten nach ihr zu schnappen. Wenn sie es nicht mit der Armee aufnehmen konnte, dann würde sie nie Luzifer besiegen, dachte sie. Sie war auf einen Einzelkampf nicht vorbereitet gewesen, als sie sich in dieses Abenteuer stürzte. Jetzt begriff sie, dass sie hier sterben würde. Bald. Sie war es sicher. Nachdem sie Isamu erneut verloren hatte, begann sie mit diesem Kampf einen Suizid. Wertherline... Elizabeth würde zum Sklaven der Dämonen werden, Kuroi würde nie in seinen Körper zurückkehren, Daichi würde nie das Schwert kriegen, falls er die Hölle noch nicht lebend verlassen hatte…
Wut und Reue stiegen in ihr hoch. Wie eine Irre stürzte sie sich in die Dämonen Menge, ignorierte die Schmerzen, die durch die Krallen der Wesen verursacht worden waren. Sie metzelte alles, was sich in ihren Weg stellte nach ihr Griff und sie verletzte.
“FAHRT DOCH ALLE ZUR HÖLLE!“, schrie sie kampflustig und bündelte ein Teil ihrer Kraft in das dämonische Schwert. Sie war Blutüberströmt, ihre Wunden ätzten und der Schmerz lähmte ihren Körper wir Gift. Sie hielt das Schwert hoch und rammte es in den Boden. Zuerst geschah nichts, der Boden bebte leicht. Dämonen nutzten diese Chance und griffen sie nun an, rammten ihre Krallen und Waffen in ihren Körper, als plötzlich eine unsichtbare Welle die Gegend ergriff und alles explodieren lies. Es ähnelte einer Atombombe, die alles mit sich riss. Schwert atmend lag die Vampiresse auf dem Boden, ähnelte einem aufgespießten Stück Fleisch. Jetzt, wo der Platz vor dem Portal leer war und nur noch Asche lag, wirkte es eher wie ein Geisterplatz. Die Angeketteten nutzten die Chance und flohen, doch Elizabeth wurde schon längst fortgetragen. Jureru kniete auf den Boden, der sich unter ihr rot färbte. Sie zitterte, schwankte schwach hin und her. Langsam, wie in Zeitlupe griff sie nach dem Dolch in ihrem Oberarm, sah ihr eigenes Blut ätzen. Sie wollte voller Schmerzen schreien, doch sie war so verwundet, dass es sich einer Betäubung anfühlte. Nach und nach zog sie die Waffen aus ihrem Körper und spuckte Blut. Sie sackte wie eine Leiche zusammen und blieb in ihrem Blut liegen. Sie schloss die Augen, sah, hörte und fühlte nichts. Sie war nicht in der Lage zu liegen und hörte nur noch dem schwachen Klopfen ihres Herzens, dass zum Glück nicht getroffen wurde.
Werde ich nun so sterben?, fragte sie sich und bewegte ihre Finger, als wolle sie nach etwas greifen.
Tell me why are we so blind to see that the ones we hurt are you and me.
Es war wie Folter, dass sie sich auf der Schwelle zwischen Leben und Tod stand. Sie schwankte zwischen Bewusstlosigkeit und dahinscheiden. Sie war wach und doch abwesend. Sie wagte sich nicht zu bewegen, sogar kleinste Bewegungen taten ihr weh.
Wunder, das brauchte sie.
„Fühlst du nicht diesen Schmerz in mir, Siehst du nicht, Ich kann nicht mehr. Hilf mir. Schau mich an, ich bemühe mich sehr. Was muss noch geschehen, dass du mich erhörst...“, kreiselte es in ihrem Kopf.
Wann sterbe ich endlich..., dachte sie und begann bitterlich zu lachen. Foltern, der Tod wollte sie foltern. Etwas Schwarzes legte sich über ihr und sie öffnete die Augen, starrte in die hässliche Fresse eines Dämons.
Ja... Verpasse mit den Todesstoß!, dachte sie, zuckte kurz auf vor dem lähmenden Schmerz. Der Riese nahm die Vampiresse, als wäre sie eine leblose Puppe und Jureru wurde von einer Schwächewelle erfasst. Sie sah, wie sie durch das Portal getragen wurde, bis sie endlich das Bewusstsein verlor. Doch die Schwärze dauerte nicht lange, kurze Zeit später kam sie wieder zu sich. Sie lag leblos in dem Arm des Riesendämons mit den Stierhörnern, ihre Arme, von Narben, Wunden und Blut bedeckt, baumelten wie Schnüre bei seinen Schritten auf und ab. Das schimmernde Blau ihrer Haare war nur noch ein trauriges Grau. Insgesamt sah sie eher wie ein ketchupbedecktes Würstchen aus, zahlreiche Brandnarben zierten nun ihre Haut, alles durch die Ätzungen hervorgerufen.
Wo bringt er mich hin?, dachte sie und schloss erschöpft die Augen. Sie spürte wie sie niedergelegt wurde.
„Du wagst dich hierher?“, hörte sie eine männliche Stimme und öffnete die Augen. Sie starrte auf einen menschlich aussehenden Mann, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit Isamu hatte. Entsetzen spiegelte sich in ihren Augen und sie öffnete überrascht etwas ihren Mund. Plötzlich verformte sich der Isamuaussehender Mann und sie sah ihr eigenes Ebenbild. Unverletzt, mit sauberer, ordentlicher Kleidung und einem Lächeln auf dem Gesicht.
“Es grenzt an Wunder, dass du lebst!“, hörte sie sich sagen, mit der gleichen Stimme. Gott, fand sie sich schrecklich.
Sie sah sich zu Daichi umformen und erstarrte, als das Wesen auch noch wie Daichi sprach.
“Beeindruckt?“, sagte „Daichi“ und sie zuckte als Antwort.
“Interessante Erinnerungen, die deine Seele preisgibt“, hörte sie sich wieder sagen und sah nun erneut ihr Ebenbild. War sie jetzt tot und halluzinierte?
“Du hast eine sehr preiswerte Seele... Ein unglückliches Kind... Mörderin... Schade, dass du ein Vampir wurdest, du wärst sicherlich neben Isamu sehr stark gewesen...als Dämon“, hörte sie sich sagen und sah, wie sich das Wesen arrogant setzte. Somit fand sie sich selbst arrogant?
Wer bist du..., dachte sie und versuchte sich zu bewegen, doch die Schmerzen waren stärker.
“Ich bin Kazumi Tataku...“, lächelte das Wesen und sie sah sich selbst Lächeln. Wow.
Nein... Bist du nicht... War das der Herrscher der Hölle? Er wirkte wie ein Gestaltenwandler, bediente er sich den Seelen der Verstorbenen, um einen Spaß dabei zu haben? Nein, Jureru wusste nicht, dieses Wesen gehörte ebenso zu den hoch gestellten Dämonen und bewachte den Sammelort der Seelen. Es war in der Tat ein Gestaltenwandler, viel mächtiger als alles andere hier. Der Herrscher der Hölle würde sich doch nicht leicht mit irgendwelchen Würmlingen aufhalten.
Die Falsche Jureru erhob sich wieder – das Wesen hatte sich auf einen Felsbrocken gesetzt – und schritt mit Leichtigkeit zu der Liegenden. Die Falsche legte sich neben Jureru auf den dunstigen Boden und fuhr ihr mit den zarten Fingern über ihr Gesicht.
“Es spielt keine Rolle, wer oder was ich bin. Ich habe das, was du suchst. Aber... Es wäre ziemlich schade, wenn ich dich einfach so gehen lassen würde. Verstehst du? Du hast ihn und mich sehr beeindruckt. Deine Verdorbenheit wurde seit du ein unschuldiges Kind gewesen war, gefördert. Du hast dich zu einem Vorzeigemenschen entwickelt, getötet...“, sprach die Falsche entzückt und hatte durch die Berührung Jurerus Schmerzen genommen, zumindest die ihm Gesicht.
“Alles hat sich sehr gut entwickelt... Leider...“, wurde die Stimme unheimlich dunkel und kalt. Jureru lief eine Gänsehaut über den Rücken. So hörte sie sich also kalt an...
“Leider hat sich ein dummer Dämon in dein schwarzes Schicksal eingemischt und etwas Licht in dein Leben gebracht. Ich bin entzückt, dass wir ihn noch rechtzeitig einfangen konnten... Soo leicht entkommt man uns nicht... Es ist jedoch ärgerlich, dass er dich zu seiner Dienerin machen wollte“, dann tat die Falsche Jureru etwas, was die Echte hasste und niemals tat: Das Wesen kicherte.
“Was willst du?“, Jureru konnte wieder sprechen, leider tat ihr alles andere weiterhin weh.
“Na was glaubst du denn? Ich will geliebt werden? So wie du?“, spottete die Falsche und erhob sich wieder.
“Ich will deine Seele, ich will dich als Sklavin. Die verhasste Seele, die du von Anfang an hattest...“
Jureru zischte ein zorniges „Niemals“. Warum, warum wollen alle ihre Freiheit? Sie könnte aus Verzweiflung heulen. Sie war niemals irgendeiner Menschenseele wichtig gewesen und kaum kam sie in die Hölle, rissen sich alle um sie? Warum? War das ein Beweis, dass sie so ein schlechter Mensch gewesen war? Die Falsche Jureru lächelte boshaft und seufzte theatralisch.
“Dann hätten wir ein Problem, meine Liebe. Verstehst du das Dilemma?“, jammerte die Falsche theatralisch und ließ plötzlich eine angekettete Elizabeth erscheinen.
“Kazumi??“, flüsterte diese Schwach und sackte zusammen.
Jureru starrte auf das Mädchen und wimmerte. Sie blieb stumm, wurde durch die scharfen Blick der Falschen durchstochen.
“Fairer Kampf. Wenn ich dich besiege, dann lässt du alle frei und gibst mir das Schwert, das den Fluch löst. Wenn ich verliere, bleibe ich für ewig hier...“, schlug sie einen Deal vor und sah in ihr eigenes, unzufriedenes Gesicht.
“Pah. Auch das Schwert? Ich finde, die Einsätze sind nicht im Gleichgewicht, Spätzchen“, Gott wie habgierig sie wirkte. Jureru überlegte, doch ihr fiel nichts anderes ein. Beide waren kurz still, dann hörte sie sich wieder kichern.
“Na schön! Du hast keine Chance. Wie das für dich sein wird, durch eigene Hand zu sterben?“, sagte die Falsche Jureru und kniete sich hin, nahm Jurerus Gesicht in die Hände. Sie sah sich selbst sich küssen.
Die Fesseln des Schmerzes lösten sich von ihrem Körper, Wärme durchflutete sie und sie konnte sich schmerzlos bewegen. Die Flasche Jureru erhob sich, ihre rechte Hand flammte auf und sie hielt plötzlich das Schwert, das Daichi suchte.
“Mir ist es egal, ob du Luzifer oder sein Fußteppich bist... Mir gefällt es nicht, dass du meine Erscheinung missbrauchst“, knurrte Jureru angriffslusitg und drückte sich langsam vom Boden, genoss die Kräfte, als hätte sie einen ganzen Menschen ausgesaugt.
“Such dir einen Schnüller aus“, konterte die Falsche und sah zu, wie sich die echte Jureru streckte, als hätte sie ein langes Nickerchen gemacht.
“Bedenke... Ich habe dir wieder die Lebensgeister gegeben, ich kann sie auch wieder nehmen...“, lächelte die Falsche und Jureru nahm das auf dem Boden liegende Kurzschwert.
“Keine faulen Tricks. Es soll ein Kampf werden... mit Waffen“, knurrte Jureru und machte sich bereit.
“Quatsch nicht!“
Es war ein Kampf um Leben und Tod. Endgültig. Es gab kein Entrinnen mehr und die Verantwortung lastete schwerer als der vorherige Schmerz auf ihren Schultern. Sorgen und Trauer umhüllten ihr zersplittertes Herz, sie wusste nicht, wie es den Anderen ging. Sie hoffte es ginge ihnen gut, doch sie wusste, dass es eine Lüge war. Ihr war es schlecht, wenn sie über Isamu dachte, bereute es wieder zahlreiche Fehler getan zu haben und doch nichts richtiges. Sie hoffte, dass Daichi auf sie gehört hatte und nach oben zur Erdoberfläche gegangen war. Sie hoffte, dass er dort auf Elizabeth, Isamu und sie wartete. Sie hoffte sogar, dass Masaru inzwischen im Schloss war und plante, nach ihr zu suchen, damit er später aus Kurois Körper befreit werden konnte. Hoffnung stieg in ihr hoch und sie hoffte, sie könnte mit diesem Kampf alle Fehler beheben, die sie begangen hatte. Es würde ihre Weste nicht ganz rein waschen, aber sie vielleicht Näher an die schöne Zukunft führen, die sie versuchte sich aufzubauen.
Der Kampfplatz bebte kurzzeitig, die bergische Landschaft begann sich zu spalten und nun kehrte das typische Filmszenario der Hölle ein. Spaltähnlicher Boden mit Lava, kochendheiße Hitze und auf der anderen Seite des gespaltenen Boden tummelten sich gierige Dämonen, die nicht auf die andere Seite rüberkommen konnten oder gar durften.
“Gefällt dir die Atmosphäre?“, säuselte die Falsche Jureru und machte einen Satz nach vorne, Griff Jureru an, die geschickt den Angriff blockte und dem Wesen die Füße wegtrat. Das Mistvieh war jedoch geschwind und wich aus, in dem es zur Seite sprang und das Schwert nach Jureru rammte.
Es sah nach einem Kampf zwischen Zwillingen aus, wobei Jureru den Heruntergekommenen spielte, während ihr Fake voller Sauberkeit strahlte. Das bildete natürlich einen der großen Unterschiede. Außerdem benahm sich die Falsche dementsprechend falsch. Schande für Jureru. Sie musste feststellen, dass das Wesen auch ihre Kampfeigenschaften angenommen hatte, sodass Beide wussten, wie sich der Andere bewegen würde.
Sie musste sich unbedingt etwas einfallen.
Okay, rechts ist die Verteidigung schwach, dachte sie und sah, wie die Falsche dementsprechend reagierte. Dies nutzte sie aus und griff im Gegenteil links an, verpasste ihrer Abbildung eine klaffende Wunde an der linken Schulter.
“Freu dich nicht zu früh!“, knurrte die Falsche und streifte mit ihrem Schwert Jurerus Oberarm. Beide wichen zurück, Blut tropfte auf den Boden. Elizabeth zuckte mehrmals zusammen, was die Vampiresse aus den Augenwinkeln bemerkt hatte.
Die zweite Kampfrunde begann und beide Jurerus umkreisten sich wie wütende Hunde.
Kling, Klang, Tritt. Jureru musste gegen ihre eigene Kampfkunst antreten, wobei die Falsche besser im Schwertkampf war, als das Original. O.o Die Vampiresse hatte im Gegenteil wieder ein Kurzschwert und war damit viel schneller und flexibler. Das nutzte sie aus, sprang hinter das Wesen und stach zu. Die Falsche schrie schmerzhaft auf, wand sich um und trat Jureru weg, die im hohen Bogen flog und unsanft auf dem Boden landete. Ihr Schwert klapperte einige Zentimeter von ihr Weg und blieb liegen. Hustend richtete sie sich auf und ergriff ihre Waffe, um den nächsten Angriff abzuwehren.
Wie sollte sie sich selbst besiegen? Als sie gerade das Wesen erneut angreifen wollte, wurde sie von einer dichten Feuerwelle angegriffen. Sie riss ihre Hände schützend vor den Kopf.
“Was ...“, hörte sie die Andere fluchen und sah auf. Die Illusionsbarriere um sie herum! Stimmt! Das schützte sie ja schließlich vor dem Feuer und der Hitze.
“Lass deine Tricks... Ich habe gesagt, wir sollten fair kämpfen“, rief Jureru und lief angriffslustig auf die Falsche zu, die wütend mit den Augen funkelte.
“Du selbst kämpfst doch nicht fair!“, die Fake Jureru rammte den Katana in den Boden. Ein großer Schatten fraß sich durch den Boden auf Jureru zu, die in die Luft sprang. Der Schatten schoss eben so hoch und durchstach Jurerus Oberschenkel. Wie ein klumpen Sack landete sie auf den Boden. Sie schrie schmerzerfüllt und presste die freie Hand auf die Wunde. Die Falsche Jureru nutzte diesen Augenblick und stürzte sich auf die Liegende. Bevor sie ihr Schwert in die Brust der Vampiresse rammen konnte, rollte sich diese zur Seite und stach ihre Klinge in die Rippe der Anderen.
Auch die Falsche kreischte auf. Wahrscheinlich aus Wut aber auch wegen dem Schmerz. Jureru rappelte sich auf, versuchte soweit wie möglich den Schmerz zu unterdrücken. Sie stolperte zu der Falschen und rammte dieser noch einmal die Klinge in den Körper. Von Wut ergriffen packte die Falsche Jureru an den Schultern und warf sie in die Richtung der Kante des Kampfortes. Die Geworfene landete unsanft auf dem Boden, rollte wenige Meter. Ihr Schwert fiel in die glühende Lava.
“Du bist noch schlimmer als eine Kakerlakenplage!“, hörte sie sich zischen und drückte sich von dem Abgrund weg. Die Falsche Jureru hatte sich inzwischen gefasst und schritt schwer auf die Vampiresse zu. Zorn lag auf ihren Zügen. Es war nicht der Zorn der echten Jureru, sondern Zorn des Wesens hinter der Abbildung.
Jureru tastete sich schmerzvoll durch ihre Kleidung und zog die Desert Eagle. Die Falsche Jureru kam zu ihr und trat nach ihr. Sie holte mit der Blutverschmierten Katana aus und wollte dieses in Jureru rahmen, die jedoch ihre Füße wegtrat und zur Seite rollen konnte. Nun lagen beide auf den Boden. Beide fassten sich jedoch wieder. Jureru richtete ihre Waffe im Liegen auf die Falsche, die wieder mehrmals nach ihr trat und sie somit entwaffnete. Mit einem Satz, hatte sich das Wesen aufgerichtet und drückte die Klinge an Jurerus Hals.
“Du hast verloren... Wenn ich dich töte, dann hast du verloren“, grinste das Wesen siegessicher. Jureru spürte ihr eigenes Blut auf ihren Hals tropfen.
Sie versuchte sich nach der Desert zu tasten, doch diese war zu weit entfernt.
“Was bist du? Du kämpfst mit dem falschen Gesicht… Welche Identität verbirgstd du“, fragte Jureru ausweichend und traf die größte Schwäche des Dämons, das plötzlich wie von Wahn gepackt zitterte.
“DU WIRST STERBEN!“, zischte er wütend. Elizabeth lag unweit von ihr auf den Boden und regte sich nicht. Ihr würde niemand helfen. Niemand.
“Da irrst du dich. Noch bin ich nicht tot!“, lächelte Jureru und ergriff die schwebende Desert über ihrer Hand. Elizabeth war nicht Bewusstlos gewesen. Der Überraschungseffekt lag auf ihrer Seite. Jureru drückte schnell mit der freien Hand die Klinge von ihrem Hals und feuerte mehrmals auf das Wesen, welches verblüfft zu spät reagierte. Jurerus Hand blutete durch den Schnitt zwar, aber es kümmerte sie wenig. Angeschossen taumelte die Falsche Jureru zur Seite. Die Katana fiel ihr aus der Hand. Sie griff sich keuchend an den Hals, der unter anderen angeschossen worden war. Jureru hatte keine Zeit gehabt, richtig zu zielen, ihr blieb nichts anderes Übrig, als zu schießen, wie sie konnte.
Das Wesen fiel auf den Boden, blutvergießend wie eine Fontaine. Die Falsche Jureru regte sich nicht. Langsam ließ Jureru ihre Hand sinken und rührte sich nicht. Ihr Herz pochte, sie konnte es kaum glauben, dass sie lebte. War es vorbei? Vorsichtig richtete sie sich auf, richtete die Waffe erneut auf die Falsche Jureru und feuerte – auf den Kopfzielend – ab. Sie hatte die Augen geschlossen, konnte sich nicht selbst zu Asche fallen sehen. Erst als das Magazin leer wurde, warf sie ihre Desert auf den Boden und wand sich Elizabeth zu, die benommen auf den Boden lag. Vorsichtig richtete sich Jureru auf, taumelt zu ihr Stück für Stück, da sie sich durch die Wunden an den Beinen kaum bewegen konnte. Dabei nahm sie das Schwert drückte es an sich.
“Alles ist nun vorbei... Elizabeth... Hörst du?“, flüsterte sie, während ihr die Tränen hochstiegen. Das Dienstmädchen wirkte aus der Nähe verheult, ihre Kleidung zerfetzter, als es Jureru in Erinnerung hatte. Außerdem zeichneten sich kleine Wunden auf ihrer zarten Haut auf. Sie lebte.
“...Ich...“, begann Elizabeth, stockte jedoch und riss ihre Augen voller Entsetzen auf.
“NEIIIN!“, schrie sie und Jureru zuckte zusammen. Langsam richtete sie ihren Blick nach unten, als eine blutige Kralle aus ihrer Brust herausragte. Der Dämon zog diese wieder heraus und lachte, genoss den Angriff und somit den Überraschungseffekt.
“Du hast deine Abbildung getötet, aber nicht mich. Mein wahres Ich!“, hörte sie ihn immer noch hinter sich lachen. Eine düstere, tiefe Stimmte des Bösen. Der Gestaltenwandler zeigte nun seine wahre Gestalt. Er war ein sehr hässlicher Dämon, kein Wunder, dass er sich anderen bediente.
“Und jetzt reiß ich dein verdammtes Herz heraus!“, zischte er, doch Jureru keuchte nur und drohte zu fallen, wand sich langsam um.
“Nein...“, flüsterte sie kaum hörbar, hob das Schwert und spürte die Energie durch ihren Körper strömen.
„Todesschwert -
Dein Blut badet deinen Nächsten, das Todesschwert raubt dir dein Jetziges.
Es verleiht neue Kraft und neues Leben auf Ewig.
Dein Blut ward zur Asche, das Todesschwert raubt dein Altes.
Denn es war Erde und wird endgültig Ende sein“, erinnerte sie sich. Sie brauchte das Todesschwert, sie ist diejenige, die dafür bestimmt war Kuroi zu befreien, daher gehört die Macht des Fluches ihr, bis dieser gebrochen ist.
“Aber...“, hörte sie den Dämon sagen, der plötzlich in ein dunkles Licht eingetaucht worden war, welches das Schwert von sich strahlte. Die Todesklinge zeigte ihre Kraft. Jureru holte aus und rammte das Schwert in seine Brust, sein Herz. Blitzschnell zog sie die Klinge heraus und holte aus. Wenige Sekunden später, fiel sein Kopf auf den Boden und er explodierte zu einer Aschwolke.
“Kazumi?“, zitterte Elizabeths Stimme und Jureru fiel neben ihr auf den Boden. Sie ließ das Schwert los und sah zu, wie sich die Eisenketten des Mädchens in Luft auflösten.
Das Dienstmädchen umarmte Jureru, die nun wirklich einer Blutleiche ähnelte.
Ihre Brust blutete immer noch, sie rang um Atem.
“Wir müssen hier weg... Die Dämonen sind sicher nicht begeistert um den Fall des Seelenwächters... Wir müssen weg, bevor der Herrscher auftaucht...“, flüsterte Jureru und sie bebte. Elizabeth stützte sie ab und erhob sich. Mit ihren Kräften ließ sie das Schwert neben sich schweben und sah sich um.
“Wie... wie sollen wir hier weg? Selbst die Dämonen können nicht zu uns...“, wimmerte das Dienstmädchen verzweifelt und schüttelte Jureru, die in die Bewusstlosigkeit fallen wollte.
“Illusionen...“, murmelte Jureru schwach. Es war sicher eine Illusion, sie befanden sich gar nicht auf einem Vulkanähnlichen Szenario. Oder? Ihr tat alles weh, doch zum Glück hatte sie kaum ihre Magie angewandt. Sie schloss konzentriert die Augen, denn sie brauchte eine riesige Illusionsexplosion, um eine andere Illusion zu zerstören.
“Wir werden zwar für einen Moment keinen Ärger mit den Dämonen haben, aber du musst dich beeilen, bevor sie uns vor dem Portal erreichen...“, flüsterte Jureru.
“Okay...“, murmelte Elizabeth und umfasste Jureru nun sicherer, die nach Elizabeths bestätigendes Nicken ihre Kräfte bündelte, um eine große Illusionskuppel entstehen zu lassen. Sie hoffte, ihr blieb noch am Ende etwas Kraft, um später die Illusionsmauer um sich selbst aufzulösen, wenn es nötig war.
“Elizabeth... Wenn im Notfall ich gezwungen bin, eine andere Barriere zu lösen, lass mich nicht los, sonst wirst du von dieser erfasst. Da bin ich aber vielleicht tot... Versprich mir, dass du es hier lebend rausschaffst... Mit mir oder ohne mich...“, flüsterte sie und Elizabeth stiegen die Tränen hoch...
“Okay...“, schniefte sie und Jureru umfasste Elizabeths Arm. Und dann explodierte die Kuppel. Wieder schien es die Heftigkeit einer kleinen Atombombe anzunehmen. Die Dämonen auf der anderen Seite wurden von der Illusion verschluckt und auch das Höllenszenario zersplitterte wie ein Spiegel. Plötzlich befanden sie sich in der alten Felsengegend. Es war für einen Moment still und leer, doch Elizabeth konnte in der Ferne die Erde beben hören. Sicherlich rückte die nächste Dämonen Armee an. Sie blickte sich schnell, um, versuchte sich an den Rückweg zu erinnern. Sie steuerte das schwebende Schwert voraus, beeilte sich nun, die ohnmächtige Jureru zu tragen. Sie war schwer und sie blutete immer noch. Dem Dienstmädchen blieb jedoch keine Zeit sie zu versorgen. Sie mussten das Portal erreichen.
Und wenn es zu ist??, dachte sie panisch und sammelte ihre Kräfte, um schneller zu laufen. Es wirkte wie eine Wüste, die kein Ende nehmen wollte. Sie begann zu verzweifeln, dass das Portal aufgelöst worden war.
Verzweifele nicht... Das ist ein Trick, hörte sie Jureru, die in ihr diesen Gedanken übermittelt hatte. Die Vampiresse versuchte Elizabeth zu helfen und die Last abnehmen, doch diese schüttelte Jureru.
“Ich schaffe das! Bleib am Leben bitte... Stirb nicht...“
Plötzlich sah sie das Portal. Da war es! Und es war flimmerte noch! Es war sogar frei. Wirklich gespenstisch. Sie rannte beinahe, ergriff mit dem einen Arm das schwebende Schwert und konzentrierte sich darauf Jurerus Körper mit Hilfe der Telekinese etwas schweben zu lassen und somit die Last zu verringern. Doch plötzlich sah sie Dämonen aus dem Feuer steigen. Sie glaubte noch eine dunkle Schattengestalt zu erkennen, dieselbe die Jureru zu Anfang gesehen hatte.
Nein... NEIN! IHR LASST UNS DURCH!, schrie sie gedanklich verzweifelt und Jureru kam langsam zu sich, unfähig sich zu bewegen, weil Elizabeth sie „steuerte“.
“Lass...mich...kämpfen...“, sagte sie stockend und Elizabeth schrie:
“Nein! Du hast keine Kraft mehr! Jetzt bin ich dran dir zur Helfen!“, sie wurde schneller, sie hatte Zeit gehabt, ihre Kräfte zu sparen. Untätig hatte sie den Kampf zu geschaut, geweint und gezweifelt. Sie wollte nicht kurz vor dem Ziel sterben! Jureru zog ihre zweite Waffe und gab diese Elizabeth, die dafür das Schwert in Jurerus freie Hand gab und die Waffe ergriff. Sie belastete sich nun wieder mit ihrem ganzen Gewicht, wurde zwar langsamer, konnte dafür aber schießen. Sie begann abzufeuern und die heranscharenden Dämonen zu töten. Sie kontrollierte die Kugeln und lenkte diese so, dass sie mehrere Dämonen auf ein Mal trafen. Nur noch mehrere hundert Meter, dann haben sie es geschafft, dachte sie hoffnungsvoll, doch plötzlich begann sich langsam das Portal zu verschwinden.
Nein! Das kann doch nicht wahr sein! Dieses Portal verschloss sich vor den toten Seelen, aber SIE WÜRDEN ES NOCH SCHAFFEN! Dachte Elizabeth verzweifelt und konzentrierte sich darauf Jureru mit sich zu ziehen.
“Verlier... mich gleich nicht...“, flüsterte diese.
Nur noch wenige Meter. Die ersten Dämonen stürzten sich vor ihren Weg, andere griffen sie an. Elizabeth feuerte so schnell sie konnte und steuerte die Kugeln, dass sie noch knapp entkommen konnten.
“Nein... wir schaffen es nicht!!!“, schrie Elizabeth als sie sah, dass das Portal schon fast verschwunden war. Plötzlich geschah etwas Eigenartiges. Das Portal begann sich wieder zu öffnen, nur die Dämonen schmissen sich in ihr Weg. Die Munition war alle und mehrere Meter vor dem offnem Portal entfernt waren sie umziegelt. Es waren wirklich nur noch ein oder zwei Meter, die von riesigen Dämonen versperrt wurden. Elizabeth ließ die Waffe fallen und umarmte Jureru schützend. Sie waren nun Futter.
“Kommt nicht nahe!“, schrie Elizabeth und ließ bedrohlich das Schwert schweben. Die Dämonen hielten inne, als wollten sie wirklich ihren Angriff überdenken. Doch plötzlich verringerten sie ihren Abstand und stürzten sich auf die Zwei, doch bevor
sie ihre Klauen in ihre Körper rammen konnten, wurden sie von Jurerus Schutzbarriere verschluckt und in eine Illusion eingesaugt. Elizabeth klammerte sich verängstig und verheult an Jureru, die nun angespannt in ihren Armen ruhte. Kaum war es zu Ende brach sie in Elizabeths Armen zusammen. Elizabeth schleuderte die schwebende Katana auf die übrig gebliebenen Dämonen und entköpfte sie in den Tod.
Eilig zog sie Jureru mit sich durch das Portal. Kaum traten sie hindurch, tauchten sie irgendwo auf, doch nicht dort, wo das Tor zur Hölle gewesen war. In der Ferne sah sie einen Illusionswald und wenn sie den Blick nach hinten in die Richtung, aus der sie gekommen waren, richtete, sah sie das flammende Portal. Sie beeilte sich Jureru zum Wald mitzuziehen, musste sie nun über den Boden schleifen. Das Schwert schwebte ihr wie ein Hündchen hinterher. Sie wand sich zurück, nur noch ein paar Meter, dann würden sie den Laubboden betreten. Die Katana fiel einige Zentimeter neben Jureru. Elizabeth hatte kein Mana mehr xD.
Etwas leuchtete durch das Buschwerk, Elizabeth schlüpfte mit Jureru in den Armen aus dem Grün. Es war ein riesiges Portal, ähnelte einem Tor aus dem Film „Stargate“.
Das ist das Portal der Armeen…, schoss es Elizabeth durch den Kopf, sie beugte sich nach dem Katana und zog Jureru mit sich, die in im Koma wandelte. Elizabeth hoffte nur, dass sie irgendwo im Wald landeten, den sie wusste, dass solche Portal zu den nächsten Erdspalten führten. Tief einatmend blieb sie stehen und schlüpfte dann durch das Portal durch. Diesmal war noch niemand gestorben, auch ihre Hoffnung nicht.
=> Erdspalt im Wald
Jureru rannte durch die wüstenähnliche Gegend, roch den ekligen Geruch des Schwefels. Sie spürte durch ihre Beine, wie in der Ferne zahlreiche Dämonentruppen irgendwo rumgeisterten. Isamu hatte vorhin wahrscheinlich alle Dämonen weggeschickt. Als sie gerade um einen kleinen Vulkanfelsen bog, sah sie es. Der Hang führte sie zu einem Sammelort ähnlichen Platz, bei dem hunderte von Dämonen standen. Sie zog ihre Waffe. Es würde ein Kampf werden.
Es war ein Kampf um Leben und Tod. Doch was hatte Jureru vom Leben? Sie opferte gerade ihr eigenes, um einerseits ein anderes zu retten (Kuroi), zuzüglich ihres zu befreien. Doch warum sollte sie sich Mühe geben, die Freiheit zu erkämpfen, wenn es sich für nichts lohnte? Vielleicht sollte sie es einfach lassen und zurück in das zerstörte Schloss zurückkehren. Masaru würde sie zwar deftig bestrafen, sie vielleicht einsperren. Später würde sie ihn heiraten und anschließend ein Leben eines Eisbrockens führen. Anderseits würde nun auch Isamu sie verfolgen, die anderen töten.
Nein, sie würde lieber sterben oder in dieser Hölle schmoren. Sie musste Elizabeth und Kuroi befreien, Daichi das Schwert holen. Isamus Schicksal lag gerade wie ein trüber Schleier vor den Augen…. Versprechen, die sie einlösen würde, vielleicht auch mit ihrer Seele und mit ihrem Leben. Da zog sie den Tod vor.
Jurerus Bewegungen wurden schneller und härter, nachdem sie den Hang herunter gerannt war und sich in die Masse stürzte. Sie massakrierte die Dämonen, sie weinte aus Verzweiflung, kämpfte mit der Angst zu sterben. Das Blut spritzte Regelrecht wie Regen, verätzte ihre Kleidung. Nichts hielt sie davon ab.
“Ka...kazumi!“, hörte sie in der Ferne und schaute sich um, trat die Wesen weg. Hoffnung stieg in ihr auf, Elizabeth musste also hier in der Nähe sein. Plötzlich konnte sie einen schwarzweißen Fleck erkennen. Jurerus Gesicht war von Tränen durchnässt, sie hatte geweint, doch für einen kurzen Moment brannte die kleine Hoffnungsflamme in ihr. Da sah sie, Elizabeth, völlig fertig und angekettet in den Armen eines riesigen, fetten Dämonwächters. Sie glaubte eine dunkelgekleidete Gestalt gesehen zu haben, doch sie waren alleine. Auf dem Hang hatte sie den Platz überblickt. Sie hatte die geisterähnlichen Gestalten gesehen, die in Ketten angelegt zusammengescharrt worden waren. Mitten im Platz befand sich ein Portähnlicher Durchgang, durch den alles gehetzt wurde.
“Ich befreie dich Elizabeth, halte durch!“, schrie sie und begann sich den Weg nach vorne frei zu kämpfen. Irgendetwas segelte auf ihren Kopf zu und sie duckte sich, wich einem Axtschlag aus. Dabei trat sie mehrere Dämonen weg und sprang auf den Fetten, der sie mit der Axt erwischen wollte. So auf dem Typen, konnte sie die Gegend sehr gut überblicken. Es wimmelte nur von Dämonen, also würde sie später so oder so sterben. Sie brauchte einen anderen Plan.
Wegen dem Fahrgast auf den Schultern, wurde plötzlich der Fette von seinen Mitdämonen attackiert. Durch das Schwanken krallte sich Jureru in das felsige Fleisch des Riesen und sah, wie Elizabeth wie die anderen Toten zum Portal geschliffen wurde. Sie schrie und kämpfte um sich. Verzweiflung stieg in Jureru und sie sprang mehrere Meter über die Köpfe der Dämonen, die versuchten nach ihr zu schnappen. Wenn sie es nicht mit der Armee aufnehmen konnte, dann würde sie nie Luzifer besiegen, dachte sie. Sie war auf einen Einzelkampf nicht vorbereitet gewesen, als sie sich in dieses Abenteuer stürzte. Jetzt begriff sie, dass sie hier sterben würde. Bald. Sie war es sicher. Nachdem sie Isamu erneut verloren hatte, begann sie mit diesem Kampf einen Suizid. Wertherline... Elizabeth würde zum Sklaven der Dämonen werden, Kuroi würde nie in seinen Körper zurückkehren, Daichi würde nie das Schwert kriegen, falls er die Hölle noch nicht lebend verlassen hatte…
Wut und Reue stiegen in ihr hoch. Wie eine Irre stürzte sie sich in die Dämonen Menge, ignorierte die Schmerzen, die durch die Krallen der Wesen verursacht worden waren. Sie metzelte alles, was sich in ihren Weg stellte nach ihr Griff und sie verletzte.
“FAHRT DOCH ALLE ZUR HÖLLE!“, schrie sie kampflustig und bündelte ein Teil ihrer Kraft in das dämonische Schwert. Sie war Blutüberströmt, ihre Wunden ätzten und der Schmerz lähmte ihren Körper wir Gift. Sie hielt das Schwert hoch und rammte es in den Boden. Zuerst geschah nichts, der Boden bebte leicht. Dämonen nutzten diese Chance und griffen sie nun an, rammten ihre Krallen und Waffen in ihren Körper, als plötzlich eine unsichtbare Welle die Gegend ergriff und alles explodieren lies. Es ähnelte einer Atombombe, die alles mit sich riss. Schwert atmend lag die Vampiresse auf dem Boden, ähnelte einem aufgespießten Stück Fleisch. Jetzt, wo der Platz vor dem Portal leer war und nur noch Asche lag, wirkte es eher wie ein Geisterplatz. Die Angeketteten nutzten die Chance und flohen, doch Elizabeth wurde schon längst fortgetragen. Jureru kniete auf den Boden, der sich unter ihr rot färbte. Sie zitterte, schwankte schwach hin und her. Langsam, wie in Zeitlupe griff sie nach dem Dolch in ihrem Oberarm, sah ihr eigenes Blut ätzen. Sie wollte voller Schmerzen schreien, doch sie war so verwundet, dass es sich einer Betäubung anfühlte. Nach und nach zog sie die Waffen aus ihrem Körper und spuckte Blut. Sie sackte wie eine Leiche zusammen und blieb in ihrem Blut liegen. Sie schloss die Augen, sah, hörte und fühlte nichts. Sie war nicht in der Lage zu liegen und hörte nur noch dem schwachen Klopfen ihres Herzens, dass zum Glück nicht getroffen wurde.
Werde ich nun so sterben?, fragte sie sich und bewegte ihre Finger, als wolle sie nach etwas greifen.
Tell me why are we so blind to see that the ones we hurt are you and me.
Es war wie Folter, dass sie sich auf der Schwelle zwischen Leben und Tod stand. Sie schwankte zwischen Bewusstlosigkeit und dahinscheiden. Sie war wach und doch abwesend. Sie wagte sich nicht zu bewegen, sogar kleinste Bewegungen taten ihr weh.
Wunder, das brauchte sie.
„Fühlst du nicht diesen Schmerz in mir, Siehst du nicht, Ich kann nicht mehr. Hilf mir. Schau mich an, ich bemühe mich sehr. Was muss noch geschehen, dass du mich erhörst...“, kreiselte es in ihrem Kopf.
Wann sterbe ich endlich..., dachte sie und begann bitterlich zu lachen. Foltern, der Tod wollte sie foltern. Etwas Schwarzes legte sich über ihr und sie öffnete die Augen, starrte in die hässliche Fresse eines Dämons.
Ja... Verpasse mit den Todesstoß!, dachte sie, zuckte kurz auf vor dem lähmenden Schmerz. Der Riese nahm die Vampiresse, als wäre sie eine leblose Puppe und Jureru wurde von einer Schwächewelle erfasst. Sie sah, wie sie durch das Portal getragen wurde, bis sie endlich das Bewusstsein verlor. Doch die Schwärze dauerte nicht lange, kurze Zeit später kam sie wieder zu sich. Sie lag leblos in dem Arm des Riesendämons mit den Stierhörnern, ihre Arme, von Narben, Wunden und Blut bedeckt, baumelten wie Schnüre bei seinen Schritten auf und ab. Das schimmernde Blau ihrer Haare war nur noch ein trauriges Grau. Insgesamt sah sie eher wie ein ketchupbedecktes Würstchen aus, zahlreiche Brandnarben zierten nun ihre Haut, alles durch die Ätzungen hervorgerufen.
Wo bringt er mich hin?, dachte sie und schloss erschöpft die Augen. Sie spürte wie sie niedergelegt wurde.
„Du wagst dich hierher?“, hörte sie eine männliche Stimme und öffnete die Augen. Sie starrte auf einen menschlich aussehenden Mann, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit Isamu hatte. Entsetzen spiegelte sich in ihren Augen und sie öffnete überrascht etwas ihren Mund. Plötzlich verformte sich der Isamuaussehender Mann und sie sah ihr eigenes Ebenbild. Unverletzt, mit sauberer, ordentlicher Kleidung und einem Lächeln auf dem Gesicht.
“Es grenzt an Wunder, dass du lebst!“, hörte sie sich sagen, mit der gleichen Stimme. Gott, fand sie sich schrecklich.
Sie sah sich zu Daichi umformen und erstarrte, als das Wesen auch noch wie Daichi sprach.
“Beeindruckt?“, sagte „Daichi“ und sie zuckte als Antwort.
“Interessante Erinnerungen, die deine Seele preisgibt“, hörte sie sich wieder sagen und sah nun erneut ihr Ebenbild. War sie jetzt tot und halluzinierte?
“Du hast eine sehr preiswerte Seele... Ein unglückliches Kind... Mörderin... Schade, dass du ein Vampir wurdest, du wärst sicherlich neben Isamu sehr stark gewesen...als Dämon“, hörte sie sich sagen und sah, wie sich das Wesen arrogant setzte. Somit fand sie sich selbst arrogant?
Wer bist du..., dachte sie und versuchte sich zu bewegen, doch die Schmerzen waren stärker.
“Ich bin Kazumi Tataku...“, lächelte das Wesen und sie sah sich selbst Lächeln. Wow.
Nein... Bist du nicht... War das der Herrscher der Hölle? Er wirkte wie ein Gestaltenwandler, bediente er sich den Seelen der Verstorbenen, um einen Spaß dabei zu haben? Nein, Jureru wusste nicht, dieses Wesen gehörte ebenso zu den hoch gestellten Dämonen und bewachte den Sammelort der Seelen. Es war in der Tat ein Gestaltenwandler, viel mächtiger als alles andere hier. Der Herrscher der Hölle würde sich doch nicht leicht mit irgendwelchen Würmlingen aufhalten.
Die Falsche Jureru erhob sich wieder – das Wesen hatte sich auf einen Felsbrocken gesetzt – und schritt mit Leichtigkeit zu der Liegenden. Die Falsche legte sich neben Jureru auf den dunstigen Boden und fuhr ihr mit den zarten Fingern über ihr Gesicht.
“Es spielt keine Rolle, wer oder was ich bin. Ich habe das, was du suchst. Aber... Es wäre ziemlich schade, wenn ich dich einfach so gehen lassen würde. Verstehst du? Du hast ihn und mich sehr beeindruckt. Deine Verdorbenheit wurde seit du ein unschuldiges Kind gewesen war, gefördert. Du hast dich zu einem Vorzeigemenschen entwickelt, getötet...“, sprach die Falsche entzückt und hatte durch die Berührung Jurerus Schmerzen genommen, zumindest die ihm Gesicht.
“Alles hat sich sehr gut entwickelt... Leider...“, wurde die Stimme unheimlich dunkel und kalt. Jureru lief eine Gänsehaut über den Rücken. So hörte sie sich also kalt an...
“Leider hat sich ein dummer Dämon in dein schwarzes Schicksal eingemischt und etwas Licht in dein Leben gebracht. Ich bin entzückt, dass wir ihn noch rechtzeitig einfangen konnten... Soo leicht entkommt man uns nicht... Es ist jedoch ärgerlich, dass er dich zu seiner Dienerin machen wollte“, dann tat die Falsche Jureru etwas, was die Echte hasste und niemals tat: Das Wesen kicherte.
“Was willst du?“, Jureru konnte wieder sprechen, leider tat ihr alles andere weiterhin weh.
“Na was glaubst du denn? Ich will geliebt werden? So wie du?“, spottete die Falsche und erhob sich wieder.
“Ich will deine Seele, ich will dich als Sklavin. Die verhasste Seele, die du von Anfang an hattest...“
Jureru zischte ein zorniges „Niemals“. Warum, warum wollen alle ihre Freiheit? Sie könnte aus Verzweiflung heulen. Sie war niemals irgendeiner Menschenseele wichtig gewesen und kaum kam sie in die Hölle, rissen sich alle um sie? Warum? War das ein Beweis, dass sie so ein schlechter Mensch gewesen war? Die Falsche Jureru lächelte boshaft und seufzte theatralisch.
“Dann hätten wir ein Problem, meine Liebe. Verstehst du das Dilemma?“, jammerte die Falsche theatralisch und ließ plötzlich eine angekettete Elizabeth erscheinen.
“Kazumi??“, flüsterte diese Schwach und sackte zusammen.
Jureru starrte auf das Mädchen und wimmerte. Sie blieb stumm, wurde durch die scharfen Blick der Falschen durchstochen.
“Fairer Kampf. Wenn ich dich besiege, dann lässt du alle frei und gibst mir das Schwert, das den Fluch löst. Wenn ich verliere, bleibe ich für ewig hier...“, schlug sie einen Deal vor und sah in ihr eigenes, unzufriedenes Gesicht.
“Pah. Auch das Schwert? Ich finde, die Einsätze sind nicht im Gleichgewicht, Spätzchen“, Gott wie habgierig sie wirkte. Jureru überlegte, doch ihr fiel nichts anderes ein. Beide waren kurz still, dann hörte sie sich wieder kichern.
“Na schön! Du hast keine Chance. Wie das für dich sein wird, durch eigene Hand zu sterben?“, sagte die Falsche Jureru und kniete sich hin, nahm Jurerus Gesicht in die Hände. Sie sah sich selbst sich küssen.
Die Fesseln des Schmerzes lösten sich von ihrem Körper, Wärme durchflutete sie und sie konnte sich schmerzlos bewegen. Die Flasche Jureru erhob sich, ihre rechte Hand flammte auf und sie hielt plötzlich das Schwert, das Daichi suchte.
“Mir ist es egal, ob du Luzifer oder sein Fußteppich bist... Mir gefällt es nicht, dass du meine Erscheinung missbrauchst“, knurrte Jureru angriffslusitg und drückte sich langsam vom Boden, genoss die Kräfte, als hätte sie einen ganzen Menschen ausgesaugt.
“Such dir einen Schnüller aus“, konterte die Falsche und sah zu, wie sich die echte Jureru streckte, als hätte sie ein langes Nickerchen gemacht.
“Bedenke... Ich habe dir wieder die Lebensgeister gegeben, ich kann sie auch wieder nehmen...“, lächelte die Falsche und Jureru nahm das auf dem Boden liegende Kurzschwert.
“Keine faulen Tricks. Es soll ein Kampf werden... mit Waffen“, knurrte Jureru und machte sich bereit.
“Quatsch nicht!“
Es war ein Kampf um Leben und Tod. Endgültig. Es gab kein Entrinnen mehr und die Verantwortung lastete schwerer als der vorherige Schmerz auf ihren Schultern. Sorgen und Trauer umhüllten ihr zersplittertes Herz, sie wusste nicht, wie es den Anderen ging. Sie hoffte es ginge ihnen gut, doch sie wusste, dass es eine Lüge war. Ihr war es schlecht, wenn sie über Isamu dachte, bereute es wieder zahlreiche Fehler getan zu haben und doch nichts richtiges. Sie hoffte, dass Daichi auf sie gehört hatte und nach oben zur Erdoberfläche gegangen war. Sie hoffte, dass er dort auf Elizabeth, Isamu und sie wartete. Sie hoffte sogar, dass Masaru inzwischen im Schloss war und plante, nach ihr zu suchen, damit er später aus Kurois Körper befreit werden konnte. Hoffnung stieg in ihr hoch und sie hoffte, sie könnte mit diesem Kampf alle Fehler beheben, die sie begangen hatte. Es würde ihre Weste nicht ganz rein waschen, aber sie vielleicht Näher an die schöne Zukunft führen, die sie versuchte sich aufzubauen.
Der Kampfplatz bebte kurzzeitig, die bergische Landschaft begann sich zu spalten und nun kehrte das typische Filmszenario der Hölle ein. Spaltähnlicher Boden mit Lava, kochendheiße Hitze und auf der anderen Seite des gespaltenen Boden tummelten sich gierige Dämonen, die nicht auf die andere Seite rüberkommen konnten oder gar durften.
“Gefällt dir die Atmosphäre?“, säuselte die Falsche Jureru und machte einen Satz nach vorne, Griff Jureru an, die geschickt den Angriff blockte und dem Wesen die Füße wegtrat. Das Mistvieh war jedoch geschwind und wich aus, in dem es zur Seite sprang und das Schwert nach Jureru rammte.
Es sah nach einem Kampf zwischen Zwillingen aus, wobei Jureru den Heruntergekommenen spielte, während ihr Fake voller Sauberkeit strahlte. Das bildete natürlich einen der großen Unterschiede. Außerdem benahm sich die Falsche dementsprechend falsch. Schande für Jureru. Sie musste feststellen, dass das Wesen auch ihre Kampfeigenschaften angenommen hatte, sodass Beide wussten, wie sich der Andere bewegen würde.
Sie musste sich unbedingt etwas einfallen.
Okay, rechts ist die Verteidigung schwach, dachte sie und sah, wie die Falsche dementsprechend reagierte. Dies nutzte sie aus und griff im Gegenteil links an, verpasste ihrer Abbildung eine klaffende Wunde an der linken Schulter.
“Freu dich nicht zu früh!“, knurrte die Falsche und streifte mit ihrem Schwert Jurerus Oberarm. Beide wichen zurück, Blut tropfte auf den Boden. Elizabeth zuckte mehrmals zusammen, was die Vampiresse aus den Augenwinkeln bemerkt hatte.
Die zweite Kampfrunde begann und beide Jurerus umkreisten sich wie wütende Hunde.
Kling, Klang, Tritt. Jureru musste gegen ihre eigene Kampfkunst antreten, wobei die Falsche besser im Schwertkampf war, als das Original. O.o Die Vampiresse hatte im Gegenteil wieder ein Kurzschwert und war damit viel schneller und flexibler. Das nutzte sie aus, sprang hinter das Wesen und stach zu. Die Falsche schrie schmerzhaft auf, wand sich um und trat Jureru weg, die im hohen Bogen flog und unsanft auf dem Boden landete. Ihr Schwert klapperte einige Zentimeter von ihr Weg und blieb liegen. Hustend richtete sie sich auf und ergriff ihre Waffe, um den nächsten Angriff abzuwehren.
Wie sollte sie sich selbst besiegen? Als sie gerade das Wesen erneut angreifen wollte, wurde sie von einer dichten Feuerwelle angegriffen. Sie riss ihre Hände schützend vor den Kopf.
“Was ...“, hörte sie die Andere fluchen und sah auf. Die Illusionsbarriere um sie herum! Stimmt! Das schützte sie ja schließlich vor dem Feuer und der Hitze.
“Lass deine Tricks... Ich habe gesagt, wir sollten fair kämpfen“, rief Jureru und lief angriffslustig auf die Falsche zu, die wütend mit den Augen funkelte.
“Du selbst kämpfst doch nicht fair!“, die Fake Jureru rammte den Katana in den Boden. Ein großer Schatten fraß sich durch den Boden auf Jureru zu, die in die Luft sprang. Der Schatten schoss eben so hoch und durchstach Jurerus Oberschenkel. Wie ein klumpen Sack landete sie auf den Boden. Sie schrie schmerzerfüllt und presste die freie Hand auf die Wunde. Die Falsche Jureru nutzte diesen Augenblick und stürzte sich auf die Liegende. Bevor sie ihr Schwert in die Brust der Vampiresse rammen konnte, rollte sich diese zur Seite und stach ihre Klinge in die Rippe der Anderen.
Auch die Falsche kreischte auf. Wahrscheinlich aus Wut aber auch wegen dem Schmerz. Jureru rappelte sich auf, versuchte soweit wie möglich den Schmerz zu unterdrücken. Sie stolperte zu der Falschen und rammte dieser noch einmal die Klinge in den Körper. Von Wut ergriffen packte die Falsche Jureru an den Schultern und warf sie in die Richtung der Kante des Kampfortes. Die Geworfene landete unsanft auf dem Boden, rollte wenige Meter. Ihr Schwert fiel in die glühende Lava.
“Du bist noch schlimmer als eine Kakerlakenplage!“, hörte sie sich zischen und drückte sich von dem Abgrund weg. Die Falsche Jureru hatte sich inzwischen gefasst und schritt schwer auf die Vampiresse zu. Zorn lag auf ihren Zügen. Es war nicht der Zorn der echten Jureru, sondern Zorn des Wesens hinter der Abbildung.
Jureru tastete sich schmerzvoll durch ihre Kleidung und zog die Desert Eagle. Die Falsche Jureru kam zu ihr und trat nach ihr. Sie holte mit der Blutverschmierten Katana aus und wollte dieses in Jureru rahmen, die jedoch ihre Füße wegtrat und zur Seite rollen konnte. Nun lagen beide auf den Boden. Beide fassten sich jedoch wieder. Jureru richtete ihre Waffe im Liegen auf die Falsche, die wieder mehrmals nach ihr trat und sie somit entwaffnete. Mit einem Satz, hatte sich das Wesen aufgerichtet und drückte die Klinge an Jurerus Hals.
“Du hast verloren... Wenn ich dich töte, dann hast du verloren“, grinste das Wesen siegessicher. Jureru spürte ihr eigenes Blut auf ihren Hals tropfen.
Sie versuchte sich nach der Desert zu tasten, doch diese war zu weit entfernt.
“Was bist du? Du kämpfst mit dem falschen Gesicht… Welche Identität verbirgstd du“, fragte Jureru ausweichend und traf die größte Schwäche des Dämons, das plötzlich wie von Wahn gepackt zitterte.
“DU WIRST STERBEN!“, zischte er wütend. Elizabeth lag unweit von ihr auf den Boden und regte sich nicht. Ihr würde niemand helfen. Niemand.
“Da irrst du dich. Noch bin ich nicht tot!“, lächelte Jureru und ergriff die schwebende Desert über ihrer Hand. Elizabeth war nicht Bewusstlos gewesen. Der Überraschungseffekt lag auf ihrer Seite. Jureru drückte schnell mit der freien Hand die Klinge von ihrem Hals und feuerte mehrmals auf das Wesen, welches verblüfft zu spät reagierte. Jurerus Hand blutete durch den Schnitt zwar, aber es kümmerte sie wenig. Angeschossen taumelte die Falsche Jureru zur Seite. Die Katana fiel ihr aus der Hand. Sie griff sich keuchend an den Hals, der unter anderen angeschossen worden war. Jureru hatte keine Zeit gehabt, richtig zu zielen, ihr blieb nichts anderes Übrig, als zu schießen, wie sie konnte.
Das Wesen fiel auf den Boden, blutvergießend wie eine Fontaine. Die Falsche Jureru regte sich nicht. Langsam ließ Jureru ihre Hand sinken und rührte sich nicht. Ihr Herz pochte, sie konnte es kaum glauben, dass sie lebte. War es vorbei? Vorsichtig richtete sie sich auf, richtete die Waffe erneut auf die Falsche Jureru und feuerte – auf den Kopfzielend – ab. Sie hatte die Augen geschlossen, konnte sich nicht selbst zu Asche fallen sehen. Erst als das Magazin leer wurde, warf sie ihre Desert auf den Boden und wand sich Elizabeth zu, die benommen auf den Boden lag. Vorsichtig richtete sich Jureru auf, taumelt zu ihr Stück für Stück, da sie sich durch die Wunden an den Beinen kaum bewegen konnte. Dabei nahm sie das Schwert drückte es an sich.
“Alles ist nun vorbei... Elizabeth... Hörst du?“, flüsterte sie, während ihr die Tränen hochstiegen. Das Dienstmädchen wirkte aus der Nähe verheult, ihre Kleidung zerfetzter, als es Jureru in Erinnerung hatte. Außerdem zeichneten sich kleine Wunden auf ihrer zarten Haut auf. Sie lebte.
“...Ich...“, begann Elizabeth, stockte jedoch und riss ihre Augen voller Entsetzen auf.
“NEIIIN!“, schrie sie und Jureru zuckte zusammen. Langsam richtete sie ihren Blick nach unten, als eine blutige Kralle aus ihrer Brust herausragte. Der Dämon zog diese wieder heraus und lachte, genoss den Angriff und somit den Überraschungseffekt.
“Du hast deine Abbildung getötet, aber nicht mich. Mein wahres Ich!“, hörte sie ihn immer noch hinter sich lachen. Eine düstere, tiefe Stimmte des Bösen. Der Gestaltenwandler zeigte nun seine wahre Gestalt. Er war ein sehr hässlicher Dämon, kein Wunder, dass er sich anderen bediente.
“Und jetzt reiß ich dein verdammtes Herz heraus!“, zischte er, doch Jureru keuchte nur und drohte zu fallen, wand sich langsam um.
“Nein...“, flüsterte sie kaum hörbar, hob das Schwert und spürte die Energie durch ihren Körper strömen.
„Todesschwert -
Dein Blut badet deinen Nächsten, das Todesschwert raubt dir dein Jetziges.
Es verleiht neue Kraft und neues Leben auf Ewig.
Dein Blut ward zur Asche, das Todesschwert raubt dein Altes.
Denn es war Erde und wird endgültig Ende sein“, erinnerte sie sich. Sie brauchte das Todesschwert, sie ist diejenige, die dafür bestimmt war Kuroi zu befreien, daher gehört die Macht des Fluches ihr, bis dieser gebrochen ist.
“Aber...“, hörte sie den Dämon sagen, der plötzlich in ein dunkles Licht eingetaucht worden war, welches das Schwert von sich strahlte. Die Todesklinge zeigte ihre Kraft. Jureru holte aus und rammte das Schwert in seine Brust, sein Herz. Blitzschnell zog sie die Klinge heraus und holte aus. Wenige Sekunden später, fiel sein Kopf auf den Boden und er explodierte zu einer Aschwolke.
“Kazumi?“, zitterte Elizabeths Stimme und Jureru fiel neben ihr auf den Boden. Sie ließ das Schwert los und sah zu, wie sich die Eisenketten des Mädchens in Luft auflösten.
Das Dienstmädchen umarmte Jureru, die nun wirklich einer Blutleiche ähnelte.
Ihre Brust blutete immer noch, sie rang um Atem.
“Wir müssen hier weg... Die Dämonen sind sicher nicht begeistert um den Fall des Seelenwächters... Wir müssen weg, bevor der Herrscher auftaucht...“, flüsterte Jureru und sie bebte. Elizabeth stützte sie ab und erhob sich. Mit ihren Kräften ließ sie das Schwert neben sich schweben und sah sich um.
“Wie... wie sollen wir hier weg? Selbst die Dämonen können nicht zu uns...“, wimmerte das Dienstmädchen verzweifelt und schüttelte Jureru, die in die Bewusstlosigkeit fallen wollte.
“Illusionen...“, murmelte Jureru schwach. Es war sicher eine Illusion, sie befanden sich gar nicht auf einem Vulkanähnlichen Szenario. Oder? Ihr tat alles weh, doch zum Glück hatte sie kaum ihre Magie angewandt. Sie schloss konzentriert die Augen, denn sie brauchte eine riesige Illusionsexplosion, um eine andere Illusion zu zerstören.
“Wir werden zwar für einen Moment keinen Ärger mit den Dämonen haben, aber du musst dich beeilen, bevor sie uns vor dem Portal erreichen...“, flüsterte Jureru.
“Okay...“, murmelte Elizabeth und umfasste Jureru nun sicherer, die nach Elizabeths bestätigendes Nicken ihre Kräfte bündelte, um eine große Illusionskuppel entstehen zu lassen. Sie hoffte, ihr blieb noch am Ende etwas Kraft, um später die Illusionsmauer um sich selbst aufzulösen, wenn es nötig war.
“Elizabeth... Wenn im Notfall ich gezwungen bin, eine andere Barriere zu lösen, lass mich nicht los, sonst wirst du von dieser erfasst. Da bin ich aber vielleicht tot... Versprich mir, dass du es hier lebend rausschaffst... Mit mir oder ohne mich...“, flüsterte sie und Elizabeth stiegen die Tränen hoch...
“Okay...“, schniefte sie und Jureru umfasste Elizabeths Arm. Und dann explodierte die Kuppel. Wieder schien es die Heftigkeit einer kleinen Atombombe anzunehmen. Die Dämonen auf der anderen Seite wurden von der Illusion verschluckt und auch das Höllenszenario zersplitterte wie ein Spiegel. Plötzlich befanden sie sich in der alten Felsengegend. Es war für einen Moment still und leer, doch Elizabeth konnte in der Ferne die Erde beben hören. Sicherlich rückte die nächste Dämonen Armee an. Sie blickte sich schnell, um, versuchte sich an den Rückweg zu erinnern. Sie steuerte das schwebende Schwert voraus, beeilte sich nun, die ohnmächtige Jureru zu tragen. Sie war schwer und sie blutete immer noch. Dem Dienstmädchen blieb jedoch keine Zeit sie zu versorgen. Sie mussten das Portal erreichen.
Und wenn es zu ist??, dachte sie panisch und sammelte ihre Kräfte, um schneller zu laufen. Es wirkte wie eine Wüste, die kein Ende nehmen wollte. Sie begann zu verzweifeln, dass das Portal aufgelöst worden war.
Verzweifele nicht... Das ist ein Trick, hörte sie Jureru, die in ihr diesen Gedanken übermittelt hatte. Die Vampiresse versuchte Elizabeth zu helfen und die Last abnehmen, doch diese schüttelte Jureru.
“Ich schaffe das! Bleib am Leben bitte... Stirb nicht...“
Plötzlich sah sie das Portal. Da war es! Und es war flimmerte noch! Es war sogar frei. Wirklich gespenstisch. Sie rannte beinahe, ergriff mit dem einen Arm das schwebende Schwert und konzentrierte sich darauf Jurerus Körper mit Hilfe der Telekinese etwas schweben zu lassen und somit die Last zu verringern. Doch plötzlich sah sie Dämonen aus dem Feuer steigen. Sie glaubte noch eine dunkle Schattengestalt zu erkennen, dieselbe die Jureru zu Anfang gesehen hatte.
Nein... NEIN! IHR LASST UNS DURCH!, schrie sie gedanklich verzweifelt und Jureru kam langsam zu sich, unfähig sich zu bewegen, weil Elizabeth sie „steuerte“.
“Lass...mich...kämpfen...“, sagte sie stockend und Elizabeth schrie:
“Nein! Du hast keine Kraft mehr! Jetzt bin ich dran dir zur Helfen!“, sie wurde schneller, sie hatte Zeit gehabt, ihre Kräfte zu sparen. Untätig hatte sie den Kampf zu geschaut, geweint und gezweifelt. Sie wollte nicht kurz vor dem Ziel sterben! Jureru zog ihre zweite Waffe und gab diese Elizabeth, die dafür das Schwert in Jurerus freie Hand gab und die Waffe ergriff. Sie belastete sich nun wieder mit ihrem ganzen Gewicht, wurde zwar langsamer, konnte dafür aber schießen. Sie begann abzufeuern und die heranscharenden Dämonen zu töten. Sie kontrollierte die Kugeln und lenkte diese so, dass sie mehrere Dämonen auf ein Mal trafen. Nur noch mehrere hundert Meter, dann haben sie es geschafft, dachte sie hoffnungsvoll, doch plötzlich begann sich langsam das Portal zu verschwinden.
Nein! Das kann doch nicht wahr sein! Dieses Portal verschloss sich vor den toten Seelen, aber SIE WÜRDEN ES NOCH SCHAFFEN! Dachte Elizabeth verzweifelt und konzentrierte sich darauf Jureru mit sich zu ziehen.
“Verlier... mich gleich nicht...“, flüsterte diese.
Nur noch wenige Meter. Die ersten Dämonen stürzten sich vor ihren Weg, andere griffen sie an. Elizabeth feuerte so schnell sie konnte und steuerte die Kugeln, dass sie noch knapp entkommen konnten.
“Nein... wir schaffen es nicht!!!“, schrie Elizabeth als sie sah, dass das Portal schon fast verschwunden war. Plötzlich geschah etwas Eigenartiges. Das Portal begann sich wieder zu öffnen, nur die Dämonen schmissen sich in ihr Weg. Die Munition war alle und mehrere Meter vor dem offnem Portal entfernt waren sie umziegelt. Es waren wirklich nur noch ein oder zwei Meter, die von riesigen Dämonen versperrt wurden. Elizabeth ließ die Waffe fallen und umarmte Jureru schützend. Sie waren nun Futter.
“Kommt nicht nahe!“, schrie Elizabeth und ließ bedrohlich das Schwert schweben. Die Dämonen hielten inne, als wollten sie wirklich ihren Angriff überdenken. Doch plötzlich verringerten sie ihren Abstand und stürzten sich auf die Zwei, doch bevor
sie ihre Klauen in ihre Körper rammen konnten, wurden sie von Jurerus Schutzbarriere verschluckt und in eine Illusion eingesaugt. Elizabeth klammerte sich verängstig und verheult an Jureru, die nun angespannt in ihren Armen ruhte. Kaum war es zu Ende brach sie in Elizabeths Armen zusammen. Elizabeth schleuderte die schwebende Katana auf die übrig gebliebenen Dämonen und entköpfte sie in den Tod.
Eilig zog sie Jureru mit sich durch das Portal. Kaum traten sie hindurch, tauchten sie irgendwo auf, doch nicht dort, wo das Tor zur Hölle gewesen war. In der Ferne sah sie einen Illusionswald und wenn sie den Blick nach hinten in die Richtung, aus der sie gekommen waren, richtete, sah sie das flammende Portal. Sie beeilte sich Jureru zum Wald mitzuziehen, musste sie nun über den Boden schleifen. Das Schwert schwebte ihr wie ein Hündchen hinterher. Sie wand sich zurück, nur noch ein paar Meter, dann würden sie den Laubboden betreten. Die Katana fiel einige Zentimeter neben Jureru. Elizabeth hatte kein Mana mehr xD.
Etwas leuchtete durch das Buschwerk, Elizabeth schlüpfte mit Jureru in den Armen aus dem Grün. Es war ein riesiges Portal, ähnelte einem Tor aus dem Film „Stargate“.
Das ist das Portal der Armeen…, schoss es Elizabeth durch den Kopf, sie beugte sich nach dem Katana und zog Jureru mit sich, die in im Koma wandelte. Elizabeth hoffte nur, dass sie irgendwo im Wald landeten, den sie wusste, dass solche Portal zu den nächsten Erdspalten führten. Tief einatmend blieb sie stehen und schlüpfte dann durch das Portal durch. Diesmal war noch niemand gestorben, auch ihre Hoffnung nicht.
=> Erdspalt im Wald
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